Die unbekannte Verwandte der Obstbanane
Die Kochbanane kann die Kartoffel ersetzen, zum Beispiel beim Püree.
Bonn. Exotische Früchte sind eine gute Möglichkeit, im Winter die Lust auf Obst und Vitamine zu stillen. Ein in hiesigen Läden noch selten angebotener Exot ist die Kochbanane. In Afrika und in den Tropen gehört sie zu den Grundnahrungsmitteln.
Dabei ist die Verwandte der Obstbanane vielseitig. Sie könne im Prinzip in allen Gerichten eingesetzt werden, die sonst mit Kartoffeln zubereitet werden, sagt Ernährungsexpertin Gabi Kaufmann vom Verbraucherinformationsdienst "aid".
So ähnlich wird die Kochbanane auch zubereitet: geschält, in Scheiben geschnitten und in Salzwasser gekocht. Püriert entsteht unter Zugabe von Kokosmilch ein karibisch angehauchter Kartoffelbrei, der sich mit Curry verfeinern lässt.
Die Frucht kann mit oder ohne Schale gedämpft, gegrillt oder gebraten werden. Die ziemlich dicke Schale lässt sich nur schwer lösen. Am besten geht es mit dem Messer: die Frucht halbieren, die Schale mehrmals in Längsrichtung einschneiden und abziehen.
Ein vegetarisches Hauptgericht kombiniert Banane mit Aubergine und Käse zu einem Auflauf. Dazu werden die in Scheiben geschnittenen Zutaten in einer Form aufgeschichtet, mit Creme fraîche übergossen und mit Pfeffer, Salz und Aniskörnern abgeschmeckt.
Für die schnelle Küche bieten sich Kochbananen-Fritten und Bratkartoffel an. Beides harmoniert mit Kurzgebratenem. Bananen-Chips sind eine gesunde Alternative zur fetthaltigen Knabberei. Denn die unter dem Namen Gemüsebanane bekannte Frucht enthält viele Nährstoffe: "Reichlich Kalium, Magnesium, Mangan und Vitamin B", listet Silke Restmeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf.
Zum rohen Verzehr ist die Kochbanane kaum geeignet. "Sie kann einen unangenehmen, mehligen Geschmack haben." Ursache ist der hohe Stärkeanteil. Die Stärke wandelt sich bei der Kochbanane - im Unterschied zur süßen Obstbanane - während der Reifung nicht in Zucker um. Aufgrund ihrer Konsistenz dient sie auch als Ersatz für Weizenmehl.
Sie kann durchaus zum Andicken von Soßen oder zum Backen verwendet werden - eine Option, die sich vor allem bei Glutenunverträglichkeit anbietet. Verkauft werden sie meist in Läden für afrikanische oder asiatische Lebensmittel. Auf Wunsch ordern aber auch Lebensmittelketten die das ganze Jahr über verfügbare Spezialität.