Vom Euro-Höhenflug profitieren

Wegen des schwachen Dollars lohnen sich derzeit Reisen in die USA oder andere Dollar-Länder wie Mexiko.

Berlin. Der Euro steigt seit einigen Monaten wieder stetig an - und nähert sich langsam den Höchstmarken des vergangenen Jahres. Während die starke Eurozonen-Währung der Exportwirtschaft Sorgen macht, können Verbraucher vom schwachen Dollar profitieren.

Weil der Euro im Vergleich zum Dollar immer mehr wert ist, bekommen Urlauber aus dem Euroraum mehr Dollar für ihr Geld. Deshalb werden für sie unter anderem Hotelzimmer, Restaurantbesuche und Mietwagen in den vom Dollar abhängigen Ländern billiger. Auch Pauschalreisen in die USA und andere Dollar-Länder wie Mexiko, Indonesien oder die Karibik sind damit de facto billiger.

Durch den schwachen Dollar werden Eintritte ins Konzert, Museumsbesuche und Einkäufe günstiger. So kostet etwa der Musikspieler iPod Touch von Apple in den USA ab 199 Dollar, das sind derzeit rund 130 Euro. Nach Steuern kostet der iPod also umgerechnet weniger als 155 Euro und damit rund 25 Euro weniger als in Deutschland. Der in den USA ohnehin schon günstigere Jeans-Klassiker Levi’s 501 kostet dort 46 Dollar, nach Steuern umgerechnet 36 Euro. In deutschen Kaufhäusern werden zum Teil 79 Euro verlangt.

Bis zu einem Warenwert unter 430 Euro können Flugreisende Mitbringsel abgabenfrei einführen. Liegt der Warenwert bei bis zu 700 Euro, wird eine Abgabe von normalerweise 17,5 Prozent erhoben, ansonsten sieben oder 19 Prozent - die Mehrwertsteuern. Rechenbeispiele finden sich auf der Internetseite des Zolls. Zudem gelten Mengengrenzen für Tabakwaren, Kaffee, Parfüm, Alkohol und Medikamente.

Die Reisebüros buchen die Flüge tagesaktuell und geben so die Ersparnis durch den Wechselkurs oft auch an die Kunden weiter. Wer seine Flüge selbst buchen will, kann auch die Internetseiten von US-Fluggesellschaften nutzen.

Wie Anna Moldenhauer von der Zeitschrift "Clever reisen" sagt, akzeptieren viele Onlineportale deutsche Kreditkarten. So können Reisende ihren Flug in Dollar bezahlen und trotz Kreditkartengebühr Geld sparen. Allerdings gibt es auch Anbieter, die gerade bei inneramerikanischen Flügen eine US-Kreditkarte verlangen.

Ob sich ein Online-Einkauf lohnt, ist abhängig von den Versandgebühren der Onlinehändler, die stark schwanken. Für Lieferungen aus den USA müssen nach Angaben der Stiftung Warentest im Schnitt mindestens 20 Dollar (13,50 Euro) bezahlt werden. Jedes Paket wird außerdem vom Zoll kontrolliert. Pakete von Privatleuten, also etwa Geschenke von Freunden, sind zollfrei, wenn ihr Wert unter 45 Euro liegt.

Sonst wird schon bei mehr als 22 Euro eine Gebühr fällig. Kaffee, Tabak, Alkohol und Parfüm werden immer verzollt. Zudem wird eine Einfuhrumsatzsteuer erhoben, die in der Regel bei 19 Prozent liegt. Zwar können Kunden die Steuer im Einkaufsland sparen, indem sie sich die Nettorechnung geben lassen. Das machen aber nicht alle Verkäufer mit.