Partynacht: Eltern mit Verlässlichkeit überzeugen

Fürth (dpa/tmn) - Abends länger auf die Party oder ins Kino: Damit Mama und Papa das erlauben, sollten Jugendliche mit Verlässlichkeit punkten. Vermeintliche Rechte einzufordern macht meistens wenig Sinn.

„Wenn Jugendliche die festgelegten Zeiten ernst nehmen und ein bisschen von ihren Erlebnissen erzählen, werden ihnen die Eltern mehr vertrauen und vielleicht auch mehr zutrauen“, erläutert der Diplom-Psychologe Ulrich Gerth von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Fürth. In Diskussionen mit den Eltern könnten die Jugendlichen dann bewusst auf ihre Verlässlichkeit hinweisen. Außerdem könnten sie ihren Eltern das Angebot machen: „Wenn ihr euch Sorgen macht, könnt ihr mich anrufen“.

Wenig Aussicht auf Erfolg haben Jugendliche dagegen, wenn sie ein vermeintliches Recht auf bestimmte Zeiten zum Ausgehen einfordern. Das Jugendschutzgesetz regele nur, welche Zeiten die Eltern ihren Kindern erlauben dürfen - „das heißt also nicht, dass Eltern auch die größtmögliche Zeitspanne erlauben müssen“, erklärt Gerth.

Die Erfolgschancen von Jugendlichen seien auch dann gering, wenn sie damit argumentieren, dass „alle anderen“ länger weggehen dürfen. Dies wirke sehr unglaubwürdig: „Es sei denn, man konkretisiert das am nachvollziehbaren Beispiel eines Freundes“, erläutert der Experte.