Totenmasken können letzten Gesichtsausdruck festhalten
Düsseldorf (dpa/tmn) - Der letzte Gesichtsausdruck von Toten ist oft entspannt - manchmal liegt ihnen sogar ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Diesen Anblick können Angehörige in einem Totenporträt oder mit einer Totenmaske festhalten.
Totenmasken sind vor allem von bedeutenden Persönlichkeiten bekannt. Sie waren lange Zeit die beste Möglichkeit, das Antlitz eines Verstorbenen festzuhalten, erklärt Prof. Reiner Sörries vom Museum für Sepulkralkultur in Kassel. Mit Aufkommen der Fotografie gerieten Totenmasken in Vergessenheit. Erst Anfang der 90er Jahre hätten Bestatter die Anfertigung der Totenmaske für sich entdeckt.
Heute würden fast alle Bestatter Totenmasken anbieten. Die meisten vergeben den Auftrag dann allerdings an Spezialisten, sagt Rolf Lichtner vom Bundesverband Deutsche Bestatter. Dabei muss der Abdruck nicht sofort zum Todeszeitpunkt angefertigt werden, es gehe auch einige Tage später: „Meistens passiert das im Zusammenhang mit der hygienischen Grundversorgung des Verstorbenen“ - also wenn dieser gewaschen, gekämmt und eventuell auch rasiert wird. Mit modernen Kunststoffmaterialien wird dann ein Abdruck des Gesichtes genommen. Der Abdruck ist nicht die eigentliche Totenmaske, sondern nur eine Negativform. „Aus dieser wird eine Positivform gestaltet, meist aus Gips oder Materialien, die vergleichbar sind“, erklärt Lichtner.
Der Preis für eine Totenmaske aus Gips liegt im Durchschnitt bei 400 bis 600 Euro, eine aus Bronze kann auch 1000 Euro oder mehr kosten. Eine Totenmaske schaffe einen Erinnerungswert, der ähnlich oder sogar besser als ein Foto wirke. Um die Erinnerung zu bewahren, müsse sie nicht immer im Wohnzimmer liegen, ergänzt Lichtner. Auch eine Verarbeitung der Maske im Grabmal ist denkbar.