Diese Zinsen bergen keine Risiken

Tages- und Festgelder stehen hoch im Kurs. Top-Renditen bieten derzeit dreijährige Anlagen.

Düsseldorf. Die deutsche Sparer setzen auf Sicherheit. Laut einer Forsa-Umfrage bevorzugt jeder Dritte inzwischen verzinste Bankprodukte. Besonders hoch im Kurs: Tages- und Festgelder. Allerdings drücken Euro-Krise und sinkende Konjunkturdaten auf die Zinsen. Welche Anlagestrategie verhindert also rückläufige Renditen?

Flexibel anlegen: „Anleger sollten für verschiedene Szenarien gewappnet sein“, rät Christoph Hommel von der Verbraucherzentrale Nürnberg. Da die Zinsentwicklung nur schwer vorhersehbar ist, sei Flexibilität wichtig. Der Geldexperte empfiehlt eine Kombination aus kurz- und mittelfristigen Termingeldern: „Ein Viertel auf Tagesgeld, die restlichen 75 Prozent gleichmäßig auf ein-, zwei, und dreijährige Festgelder verteilen.“ Dadurch werde jedes Jahr aufs Neue Geld frei, das man bestmöglich wieder anlegen könne.

Rendite: Top-Renditen bieten derzeit dreijährige Festgelder. So schreibt bei deutscher Einlagensicherung die IKB vier Prozent Zinsen jährlich gut, bei der Bank11 gibt es 3,75 Prozent. Die Erträge liegen deutlich über der aktuellen Inflationsrate von 2,60 Prozent. Bei zweijähriger Anlagedauer winken Renditen deutlich über drei Prozent, etwa bei der estnischen Bigbank (3,45 Prozent), der Community-Bank Fidor (3,40%) , der österreichischen Autobank (3,37%) oder der Credit Europe Bank (3,35%) .

Für zwölfmonatiges Festgeld können Sparer mit drei Prozent Zinsen rechnen, etwa bei der Bank of Scotland oder der SKG Bank. Variable Tagesgeldkonten reichen vereinzelt inzwischen fast an drei Prozent heran. Unter dem Strich ermöglicht der Laufzeiten-Mix eine Rendite von über drei Prozent.

Fallstricke: „Im Gegensatz zu Festgeldern zahlen viele Tagesgeldanbieter hohe Lockzinsen nur für Neukunden“, bemängelt Hommel. Bestandskunden müssten sich häufig mit weniger Zinsen zufrieden geben.

Bei großen Beträgen sollten Sparer auf deutsche Einlagensicherung achten. Dann sind neben 100 000 Euro gesetzlicher Absicherung die Einlagen über den Einlagensicherungsfonds oft zusätzlich in Millionenhöhe abgesichert. Um Renditeeinbußen zu vermeiden, sollte informieren, was nach Sparende mit dem Geld geschieht.

Kosten und Steuern: Tages- und Festgelder sowie Sparbriefe sind gebührenfrei. Guthabenzinsen werden jährlich ausgeschüttet oder sammeln sich bis Sparende an. Kapitalerträge unterliegen der Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidarzuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.