Experten warnen: Resistenzen bei HI-Virus möglich
Köln (dpa/lnw) - Experten sehen die Gefahr, dass der Aids-Erreger HIV resistent gegen bisher erfolgreich angewendete Medikamente werden könnte. Im vergangenen Jahr gab es rund 3000 HIV-Neuinfektionen bundesweit.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnte zum Weltgesundheitstag am Donnerstag (7. April), auch das HI-Virus könne bei nicht richtig gesteuerter Therapie gefährliche Resistenzen entwickeln. Dieses Risiko sei in Ländern mit einer hohen Infektionsrate wesentlich stärker als in Ländern mit einer niedrigen Rate. Medikamente fehlten dort oft und könnten nicht regelmäßig genug eingenommen werden. Resistente Erreger können von Mensch zu Mensch übertragen werden.
„Auch Deutschland ist vor resistenten HI-Viren nicht gefeit“, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA am Dienstag. 2010 gab es bundesweit rund 3000 HIV-Neuinfektionen. Derzeit erkrankt sind 70 000 Menschen. Weltweit leben laut UN-Schätzungen 33,4 Millionen HIV-Infizierte. Der diesjährige Weltgesundheitstag steht unter dem Motto „Antibiotikaresistenzen verhüten und bekämpfen“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit ihrer Kampagne die Wirksamkeit von Medikamenten etwa gegen Malaria, HIV/Aids oder Tuberkulose - trotz starker Resistenzentwicklungen in den vergangenen Jahren - auch für künftige Generationen erhalten.