HI-Virus kann Resistenzen entwickeln

Köln (dpa) - Experten sehen die Gefahr, dass der Aids-Erreger HIV resistent gegen bisher erfolgreich angewendete Medikamente werden könnte. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnte, auch dieses Virus könne bei nicht richtig gesteuerter Therapie Resistenzen entwickeln.

Zum Weltgesundheitstag am kommenden Donnerstag wies die BZgA darauf hin, dass dieses Risiko in Ländern mit einer hohen Infektionsrate wesentlich stärker als in Ländern mit einer niedrigen Rate sei. Medikamente fehlten dort oft und könnten nicht regelmäßig genug eingenommen werden. Resistente Erreger können von Mensch zu Mensch übertragen werden.

„Auch Deutschland ist vor resistenten HI-Viren nicht gefeit“, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA am Dienstag. 2010 gab es rund 3000 HIV-Neuinfektionen bundesweit. Derzeit erkrankt sind 70 000 Menschen. Weltweit leben laut UN-Schätzungen 33,4 Millionen HIV-Infizierte.

Der diesjährige Weltgesundheitstag steht unter dem Motto „Antibiotikaresistenzen verhüten und bekämpfen“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit ihrer Kampagne die Wirksamkeit von Medikamenten etwa gegen Malaria, HIV/Aids oder Tuberkulose - trotz starker Resistenzentwicklungen in den vergangenen Jahren - auch für künftige Generationen erhalten.