Sie schwirren wieder: Wann Mücken wo zustechen
Waldsee (dpa/tmn) - Mit Grauen denken viele daran: Bald schwirren wieder Mücken umher. Wann die Plagegeister in welcher Region auftauchen, ist unterschiedlich. Ein Experte erklärt die Gründe.
Warm genug ist es Anfang April bereits: Ab einer Außentemperatur von zehn Grad Celsius schlüpfen die ersten Mückenlarven. Wenn es noch dazu regnet, schwirren die nächsten Wochen wieder unzählige Mücken durch die Luft. „Die verschiedenen Mückenarten brauchen unterschiedliche Bedingungen, um zu schlüpfen“, sagte der Biologe Norbert Becker in einem Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Außerdem hängt es von der Region ab, wie stark die Mückenplage ausfällt.
Waldmücken schlüpften nach der Schneeschmelze im Zeitraum von Ende März bis Anfang April, erklärt der Experte von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Waldsee in Rheinland-Pfalz. Hausmücken überwintern dagegen im Keller und schlüpfen Ende April, um dann ab Anfang Mai nachts zuzustechen.
Überschwemmungsmücken schlüpfen erst, wenn es im Frühling länger heftige Regenfälle gibt und die Auen an Flüssen und Seen überschwemmt werden. Besonders von Mücken geplagt seien daher Regionen am Niederrhein, an Elbe, Spree und Oder, sagt Becker. „Bisher ist aber noch keine Prognose möglich, ob das Hochwasser noch kommt und eine Mückenplage wie im letzten Jahr ansteht.“ Landstriche mit großen Seen, beispielsweise am Chiemsee und Bodensee, locken ebenfalls Mücken an. Aber auch in der Nähe von Kläranlagen und kleineren stehenden Gewässern fühlen sich die Insekten wohl.
Zum Schutz vor Mücken rät Becker, alle frei stehenden Wasserbehälter wie Regentonnen abzudecken. So könnten die Mückenlarven gar nicht erst schlüpfen. In Mückengebieten empfiehlt er, sogenannte Repellents zu verwenden. Sie enthalten Wirkstoffe, deren Geruch die Mücken abschreckt. Neben den in der Apotheke oder Drogeriemarkt erhältlichen Mitteln mit künstlichen Wirkstoffen eigneten sich auch ätherische Öle.
Die mückenfreie Zeit beginnt laut Becker erst wieder im Spätherbst. Von November bis März sei die Mückendichte in Deutschland gering - oder aber die Plagegeister gar nicht unterwegs.