Rauchentwöhnung: Weg damit – und zwar sofort

Nichtraucher in zehn Sekunden! Aber wie schaffe ich die 100 Tage danach? Die Entscheidung gegen die Zigarette ist eine harte – doch zweifellos eine fürs Leben.

<strong>Düsseldorf. Morgens um halb sieben "hat es bei mir Klick gemacht", berichtet Claudia Michaelis. "Ich saß in der Küche beim Frühstück, Espresso vor mir und Zigarette in der Hand, und fing an zu husten. Plötzlich war die Frage da: Warum rauche ich eigentlich? Von einem Augenblick zum anderen habe ich die Entscheidung getroffen aufzuhören. Zigarette ausgedrückt, Packung samt Aschenbecher in den Mülleimer. Weg damit! Das war der entscheidende Punkt." Wie hört man mit dem Rauchen auf? Willensstärke, Nikotin-Pflaster, Akupunktur, Allen-Carr-Methode? Möglichkeiten gibt es viele, und jeder Ex-Raucher hat seine eigene, individuelle Erfahrung gemacht. Zwei Punkte werden immer wieder genannt: Man muss es wollen und eine klare Entscheidung treffen. Und man kann Rat und Hilfe gebrauchen, um die ersten 100 Tage ohne Zigaretten durchzuhalten.

Vom Kampf gegen die körperliche und psychische Abhängigkeit

Claudia Michaelis hat es geschafft. Die 26jährige Angestellte ist seit einem halben Jahr rauchfrei. "Am ersten Tag war’s toll. Ich bin lächelnd am gewohnten Kiosk vorbeigegangen, wo ich mir sonst immer morgens ein Päckchen gekauft habe, und war stolz auf mich. Dann habe ich es allen meinen Arbeitskollegen erzählt. Die skeptischen Blicke (‚Na, wie lange sie das wohl durchhält?’) waren eine Herausforderung. Jetzt erst recht, denen zeige ich es, habe ich mir gedacht." Nach drei Tagen Hochstimmung kamen der erste Durchhänger und die Verlockung, vielleicht doch noch eine Zigarette zu rauchen, eine letzte, nur einen Zug . . .

"Aber da muss man konsequent bleiben. Null Toleranz, wenn’s um Nikotin geht."

Wer aufhören will, findet tausend gute Ratschläge und Rezepte, mit denen viele schon gute Erfahrungen gemacht haben. Akupunktur gehört dazu, Allen Carrs "Easyway"-Methode sicher auch. Mit Unterstützung von Nikotin-Pflastern (zur Überbrückung von Entzugserscheinungen), mit Hypnose oder auch mit Meditation haben es schon viele geschafft, zu Nichtrauchern zu werden.

Um den Schwung zu unterstützen, gibt es gute Motivationshilfen: Gewohnheiten ändern, sich ’was Gutes gönnen, Unterstützung von Freunden sichern, Tagebuch führen und vieles mehr. Mit Sport oder Fitness neu zu beginnen, hat schon vielen geholfen, sei es Joggen, Schwimmen, Pilates oder Yoga.

Nicht-Raucher-Unterstützung findet sich zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die ein Beratungstelefon eingerichtet hat: 01805/313 131, im Internet unter www.rauchfrei-info.de. Sie verschickt auch kostenlose Motivationskalender für die ersten 100 Tage mit zahlreichen Tipps.

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