Wenn das Kind nicht essen will

Manchmal sind Eltern einfach überfordert. Sie können nicht erkennen, warum ihr Nachwuchs leidet.

Viersen. Wenn es um Kindesmisshandlungen geht, reagieren alle mit Unverständnis. Dabei haben viele eine Vorgeschichte. Diese zum Beispiel: Das Kind schreit stundenlang. Der Kinderarzt findet nichts, was auf Schmerzen als Ursache deutet und die Eltern sind wieder allein mit dem Kind. "In solchen Situationen kann jeder an seine Grenze kommen", so Kinderpsychiater Ingo Spitczok von Brisinski. "Wenn sich Eltern dann keine Hilfe holen, besteht die Gefahr von Misshandlungen", so der Chef der Rheinischen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Viersen.

Essen Von Störungen spricht man, wenn man mehr als 45 Minuten füttert, die Abstände zwischen dem Essen weniger als zwei Stunden betragen.

Schreien Für exzessives Schreien gilt die Dreier-Regel. Über drei Monate schreit das Kind an mehr als drei Tagen in der Woche mehr als drei Stunden am Stück. Der Kinderarzt sieht dann erst nach organischen Ursachen. Wenn er nichts findet, muss nach psychischen Ursachen gesucht werden.

Schlafen Schlafstörungen definiert Spitczok von Brisinski folgender Maßen: "Wenn die Kinder dreimal pro Nacht aufwachen, nicht ohne Hilfe der Eltern einschlafen und das mehr als 30 Minuten dauert."