Implantat-Tourismus: Billiger Zahnersatz aus dem Osten
Um Geld zu sparen, lassen sich immer mehr Deutsche ihr Gebiss im Ausland erneuern. Patienten sollten auf die Ausbildung des Arztes achten.
Düsseldorf. Ups, der Zahn ist weg. Er muss ersetzt werden. Doch der Kostenvoranschlag des Zahnarztes lässt den Traum zerplatzen, denn das Ganze soll mehrere 100 Euro kosten. Um zu sparen, haben viele mittlerweile andere Möglichkeiten entdeckt: den Implantattourismus.
Kai Vogel, der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale NRW empfiehlt vor allem den Heilkostenplan sowohl in Deutschland als auch im Ausland ausstellen zu lassen, sie zu vergleichen und der jeweiligen Krankenkasse vor dem Eingriff zu zeigen. "Auch sollte man sich erkundigen, welche Ausbildung der Arzt hat und welches Material verwendet wird", so Vogel.
Vor den möglichen Mängeln, die später entstehen können, warnt Martin Hendges, der Vorsitzende des Deutschen Zahnärzte Verbandes. Denn: Der Patient reist nicht ins Ausland, um dort dann Korrekturmaßnahmen durchführen zu lassen. "Aus Erfahrung wissen wir, dass diese Patienten dann in einer deutschen Praxis auftauchen", so Hendges. Dabei fehlen in solchen Fällen die Unterlagen über die Behandlung, so dass man schwer einschätzen könne, woher die Beschwerden kommen.
Herausnehmbarer ZahnersatzHierbei handelt es sich um eine Prothese. Die einfachste undpreisgünstigste Ausführung ist eine Kunststoffprothese mit aus Drahtgebogenen Halte- und Stützvorrichtungen ("Klammern"); zudem gibt esModellgussprothesen mit gegossenen Halte- und Stützvorrichtungen bishin zur komfortablen Ausführung wie einer Teleskopprothese, die aufüberkronten Zähnen sitzt.
Festsitzender Zahnersatz Darunter versteht man Kronen undBrücken aus Metall oder Keramik, die auf die beschliffenen Zahnstümpfeoder auf Zahnimplantate zementiert werden. Brücken und Vollkronen imUnterkiefer halten nur begrenzt, im Durchschnitt 5 bis 15 Jahre.
Implantate Ein gut etabliertes, inzwischen weit verbreitetesund bewährtes Verfahren, sind Zahnimplantate. Sie setzt man ein, wennfür die Verankerung von festem Zahnersatz, also einer Zahnbrücke, zuwenige natürliche Pfeiler vorhanden sind. Sie helfen auch, wenn eineinzelner Zahn fehlt.
Materialien Neue Materialien für Zahnersatz sindZirkoniumdioxid und Titanlegierungen. Die Herstellung damit istgünstig, da die notwendigen Rohmaterialien weltweit in großen Mengenverfügbar sind und deshalb sehr preiswert sind.