Jeder siebte Wagen hat Mängel

Der technische Zustand der Autos hat sich verschlechtert. Das beste gebrauchte Fahrzeug kommt von Toyota.

Düsseldorf. Nach zwei Jahren der Besserung ist der technische Zustand der Fahrzeuge auf deutschen Straßen im laufenden Jahr wieder etwas schlechter geworden. Die Mängelquote von PKW in Nordrhein-Westfalen liege aktuell bei 17,3 Prozent gegenüber 15,7 Prozent im Vorjahr, erklärte Wolfgang Partz vom Tüv-Rheinland gestern bei Vorstellung der Mängel-Riesen und -Zwerge in Düsseldorf. Deutschlandweit hatten 16,6 Prozent der vom Tüv geprüften PKW erhebliche - also für die Sicherheit relevante - Mängel. Vor allem ältere Fahrzeuge, aber auch zwei und drei Jahre alte Wagen hatten wieder mehr Mängel als im vergangenen Jahr.

Immerhin schafften NRW-weit 82,7 Prozent der Autos die Hauptuntersuchung beim Tüv-Rheinland im ersten Anlauf. In Düsseldorf und Wuppertal lagen die Mängelquoten mit 16,9 Prozent leicht unter dem NRW-Durchschnitt. Im Vergleich mit dem Vorjahr hatten die Beanstandungen durch den Tüv allerdings in beiden Städten zugenommen. In Mönchengladbach und Krefeld war die Mängelquote noch deutlich höher. Hier schickten die Prüfer knapp jeden fünften Wagen in die Werkstatt, bevor sie die Plakette aufklebten. "Absolut gesehen ist immer noch jedes siebte Auto, das uns begegnet, mit erheblichen Mängeln unterwegs", führte Partz aus. Nach seinen Worten verlängert sich die Haltedauer und die Lebensdauer der Fahrzeuge weiter. "Rund die Hälfte des Fahrzeugbestands ist älter als sieben Jahre," so Partz.

Die Mängelhäufigkeit bei diesen Autos steigt stark an", so der Experte des Tüv-Rheinland weiter. Bei den acht- bis neun Jahre alten PKW schicken die Prüfer 8,3Prozent in die Werkstatt, bevor sie die begehrte Plakette erhalten. Bei den zehn und elf Jahre alten Fahrzeugen fallen durchschnittlich 23,3 Prozent mit erheblichen Mängeln auf. "Sollten jetzt wegen der Wirtschaftskrise Kaufabsichten für Neuwagen zurückgestellt werden, wirkt sich das natürlich mittelfristig auch auf die Verkehrssicherheit aus", warnte der Tüv. Die Experten mahnten Autofahrer aller Altersgruppen, die Wartung und Pflege ihrer Wagen ernst zu nehmen.

Die Verschlechterung beim "Gesundheitszustand vieler Wagen" führt der Tüv auf hohe Unterhaltskosten für Autos und weniger Geld in den Taschen der Bürger zurück. Dies wiederum habe sehr wahrscheinlich mit dem starken Anstieg der Benzinpreise in 2007 und während des laufenden Jahres zu tun. "In knappen Zeiten wird oft am falschen Ende gespart", betonte Partz. Oft stellten die Prüfer Rost an tragenden Teilen fest, Ölverluste oder auch röhrende Auspuffanlagen. "Der Aufschub oder das Nichtreparieren von Mängeln ist eine gefährliche Entscheidung", warnte der Experte.

Laut dem jüngsten Tüv-Report, der am Samstag im Magazin "Auto Bild" erscheint, erwies sich als Auto im besten Zustand ein "Japaner", nämlich der Toyota Corolla Verso. Auch auf Platz 2 kam mit dem Mazda-2 ein Japaner. Auf dem dritten Platz landeten mit dem schnittigen Porsche 911 und dem eher kantigen Ford Fusion gleich zwei Wagen. Deutlich abgeschlagen findet sich - wie schon im letzten Jahr - der koreanische Kia Carnival. Jeder vierte Wagen dieses Modells falle schon bei der ersten Hauptuntersuchung wegen erheblicher Mängel durch, so Partz. Bei den sechs- und siebenjährigen Autos dieses Modells nehmen 36,1 Prozent die Hürde der Hauptuntersuchung nicht.