Bahnfahren wird ab Sonntag erneut teurer

Preise steigen zum Fahrplanwechsel im Durchschnitt um 3,9 Prozent.

Frankfurt. Die Deutsche Bahn erhöht ab Sonntag ihre Preise. Fahrten im Nah- und Fernverkehr werden im Schnitt um 3,9 Prozent teurer, wie die Bahn mitteilte. Die Erhöhung hat nichts mit der Erhöhung beim VRR zu tun. Für eine Bahncard müssen Kunden künftig rund 3,6 Prozent mehr zahlen. So wird die Bahncard 25 um zwei Euro teurer und kostet fortan 57 Euro, der Preis für die Bahncard 50 steigt um fünf Euro auf 225 Euro. Grund für die Preiserhöhungen sind laut Bahn "erheblich gestiegene" Kosten für Energie und Personal. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn ihre Preise zum Fahrplanwechsel um 2,9 Prozent angehoben.

Auch Sonder-Fahrkarten wie etwa das Schöne-Wochenend-Ticket werden teurer. Die Wochenend-Fahrkarte für Gruppen von bis zu fünf Personen kostet am Automaten künftig 37 Euro statt bislang 35 Euro. Für Ländertickets müssen Bahn-Kunden einen Euro mehr zahlen als bisher.

Die im Sommer angekündigte Einführung eines allgemeinen Bedienzuschlags von 2,50 Euro für den Fahrkartenkauf am Schalter zog die Bahn nach Kritik in den vergangenen Monaten wieder zurück. Zum Fahrplanwechsel führt die Bahn den Angaben zufolge auch eine neue einheitliche Service-Rufnummer ein. Unter 01805/996633 können Bahn-Kunden zu günstigeren Telefongebühren als bisher Fahrkarten kaufen oder Fahrplanauskünfte einholen. Für Anrufe unter der neuen Service-Nummer werden künftig 14 Cent pro Minute fällig. Bisher schlugen Anrufe bei der Bahn mit bis zu 1,80 Euro pro Minute zu Buche.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisierte die Fahrpreiserhöhungen als "für die Kunden nicht mehr nachvollziehbar". Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln werde die "umweltfreundlichere Bahn immer unattraktiver", erklärte VCD-Chef Michael Gehrmann. Das Preis-Leistungs-Verhältnis gerate zunehmend in eine Schieflage. So sorgten Zugausfälle, Verspätungen und längere Fahrzeiten aufgrund technischer Mängel bei den Kunden für erheblichen Unmut, erklärte Gehrmann. Dies werde sich auch im kommenden Jahr nicht ändern. Auch die Begründung der Fahrpreiserhöhung habe an Kraft verloren, weil die Energiepreise in den vergangenen Wochen stark gesunken seien. Die Fahrpreise zu erhöhen sei vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar.