Neuerungen: Energiesparlampe im Praxistest

Die alten Modelle hatten kaltes Licht und waren nicht dimmbar. Doch die Hersteller haben nachgerüstet.

Düsseldorf. Ab dem 1. September wird die Produktion von Glühbirnen bis 2012 stückweise eingestellt. Viele Verbraucher machen sich Sorgen, denn noch halten viele die Energiesparlampe und das neu aufkommende LED-Licht (Leuchtdioden) für keinen adäquaten Ersatz.

Zu kaltes Licht, beschweren sich die Konsumenten, und dimmbar seien sie auch nicht. Außerdem könne man die Sparlampe nicht in einen schönen alten Kronleuchter schrauben, denn darin sehe sie einfach hässlich aus. Aber stimmen diese (Vor)Urteile heute noch?

Hier die Auswertung:

Bei den ersten Produktionen vor ein paar Jahren war das so. Aber inzwischen gibt es Energiesparlampen, die auch schönes, warmes Licht herstellen. Lampen mit der Aufschrift "warmweiß" oder "extra-warmweiß" erzeugen ein Licht, das die Augen von dem der Glühlampen kaum unterscheiden können.

Energiesparlampen gibt es in verschiedenen Formen, etwa der bekannten Röhrenform, der Kerzenform, Glühlampenform, Globeform und als Strahler. Sie kann also auch in Kronleuchter (Kerzenform) geschraubt werden. Sie passen in alle gängigen Fassungen und es gibt sie mit integrierten Tageslichtsensoren, sodass sie auch als Außenbeleuchtung genutzt werden können.

Es gibt inzwischen auch dimmbare Energiesparlampen. Zurzeit werden sie noch in kleinerer Stückzahl produziert, sodass sie vergleichsweise teuer sind. Das dürfte sich in naher Zukunft aber ändern.

Energiesparlampen sind zwar in der Anschaffung deutlich teurer als Glühbirnen, sie sind aber wegen der niedrigeren Stromkosten und ihrer langen Lebensdauer sehr viel günstiger. Im Vergleich zu einer Glühbirne verbraucht eine Energiesparlampe bei gleicher Leistung nur etwa 20 Prozent. Eine 75-Watt-Glühbirne beispielsweise kann somit durch eine 15-Watt-Energiesparlampe ersetzt werden. Noch günstiger sind auf lange Sicht die LED-Leuchten (siehe Grafik). Sie werden derzeit noch nicht in der großen Masse produziert und sind noch sehr teuer. Aber Experten schätzen, dass diese Technik in den nächsten zwei bis fünf Jahren so weit reift, dass es die LED bald ebenfalls in vielen verschiedenen Formen geben wird und auch günstiger angeboten werden kann.

In früheren Generationen wurde die Lebensdauer durch häufiges An- und Ausschalten negativ beeinflusst. Dieses Problem haben die Entwickler aber überwunden.

Dieses Vorurteil stammt noch aus Zeiten, in denen alte Röhren, wie etwa die in Fernsehern, mit einer Frequenz von 50 Hertz hergestellt wurden. Das menschliche Auge kann Schwingungen bis 60 Hertz wahrnehmen. Die neuen Lampen besitzen allerdings Röhren, die mit einer Frequenz von 40 000 Hertz zum leuchten gebracht werden.

Das ist falsch. Das Einschalten der Energiesparlampe verursacht keinen Mehrverbrauch. Wenn stimmen würde, dass sie dabei mehr Energie als eine Stunde Betrieb bräuchte, würde die Lampe beim Einschalten rund 130 000 Watt produzieren. Das würde dann sofort die Sicherung eines Hauses zum Schmelzen bringen.

Gegner der Energiesparlampe beschweren sich über den Quecksilbergehalt der Lampe. Die EU hat aber festgestellt, dass die Schadstoffbilanz der Energiesparlampe trotzdem besser ausfällt als bei einer Glühlampe. Denn bei der Produktion beider Lampen fällt Quecksilber an, und rechnet man das auf die Gesamtlebensdauer beider Birnen, fallen für eine Energiesparlampe 3,7 Milligramm Quecksilber an, für eine Glühbirne 6,7 Milligramm. Die Entsorgung muss aber noch einheitlich geregelt werden, da die Lampen wegen des Quecksilbers nicht in den Hausmüll dürfen.