Sparen: So sichern Eltern ihre Kinder finanziell ab
Verbraucherschützer empfehlen Tagesgeldkonten oder Banksparpläne.
Stuttgart. Ob für das erste eigene Auto, für die Einrichtung der eigenen Wohnung oder das Hochschulstudium: Viele Eltern oder Großeltern wollen Geld für ihr Kind bzw. Enkelkind ansparen, das dem Nachwuchs dann etwa zur Volljährigkeit zur Verfügung steht.
Sparpläne oder ein Tagesgeldkonto bieten sich an. Und die Anbieter verweisen gern auf ihre Ausbildungsversicherungen.
Die tragen teils putzige Namen wie "Biene Maja Junior Schutzbrief", "Kinderpolice Max Schlaubär" oder "Bambini". Im Grunde seien sie alle gewöhnliche Kapitallebensversicherungen.
Doch wenn es um das Sparen für das Kind geht, raten Verbraucherschützer eher zu anderen Produkten. "Es ist eine Kombination aus mäßigem Risikoschutz und mäßiger Geldanlage", sagt zum Beispiel Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Tatsächlich werde nur ein Teil des eingezahlten Geldes zum Sparen angelegt, bestätigt Bianca Boss vom Bund der Versicherten: "Der Rest fließt in den Todesfallschutz. Diese Kombination aus Risikovorsorge und Sparen ist aber nicht sinnvoll, da dadurch die Rendite sinkt."
Besonders ungünstig werde es, wenn die Ausbildungsversicherung von den Großeltern für ihre Enkel abgeschlossen wird, erklärt Boss: "Bei diesen älteren Menschen ist der Risikoanteil natürlich deutlich höher - und die Spar-Rendite noch geringer."
Alternativ kommen verschiedene Möglichkeiten infrage: Tagesgeldkonten, Banksparpläne oder Bundeswertpapiere. Banksparpläne haben den Nachteil, dass sie oft nicht so flexibel sind wie Tagesgeldkonten.
"Wenn man dann beispielsweise für das Kind ein Mountainbike kaufen möchte, kann es sein, dass man über das angesparte Geld nicht verfügen kann", erklärt Nauhauser. Wer hingegen auf jeden Fall bis zum Ende des Sparzeitraums nicht an das Geld heran muss, könne auch mit einem Banksparplan gut fahren.
Dabei gibt es Sparpläne mit festen und solche mit variablen Zinssätzen, wie Peter Lischke, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Berlin, erläutert: "Beim derzeit extrem niedrigen Zinsniveau sollte man auf jeden Fall einen Sparplan mit variablem Zinssatz wählen."
Für welches Produkt sich Eltern auch entscheiden: Auf jeden Fall sollten sie das Depot oder den Sparplan auf den Namen des Kindes einrichten, fügt Lischke hinzu: "Dann kann man für die Zinserträge den Sparerfreibetrag von 801 Euro ansetzen."