Trojaner aus dem Reich der Mitte
Nicht nur der PC von Kanzlerin Merkel ist bedroht: Auch jeder private Computernutzer muss vorsichtig sein, so Minister Wolf.
Düsseldorf. Die jetzt entdeckte chinesische Spionage-Attacke auf Computer im Bundeskanzleramt ist für Computer- und Sicherheitsexperten keine große Überraschung. Verfassungsschützer wissen, dass chinesische Spione Deutschland bereits seit längerer Zeit im Visier haben.
Besonders kleine und mittelständische Unternehmen seien von der Wirtschaftsspionage betroffen, sagt der NRW-Innenminister - und sieht einen großen Nachholbedarf bei deren Sicherheitsbewusstsein. Die Spionage-Abwehr des NRW-Verfassungsschutzes bietet daher einen Online-Selbsttest "Wirtschaftsspionage - ist mein Unternehmen gefährdet?" an:
Keine unsicheren Programme: Den wirkungsvollsten Schutz vor Trojanischen Pferden bietet der Verzicht auf die Benutzung von Programmen aus unsicheren Quellen. Besonders gefährlich sind Anbieter am Rande der Legalität (= illegale Downloads).
Vorsicht bei fremden E-Mails: Bei E-Mails zweifelhafter Herkunft nie beigefügte Anhänge öffnen - sie könnten ein Schadprogramm enthalten.
Antiviren-Schutzprogramme: Antivirenprogramme, die ständig aktualisiert werden sollten, erkennen neben Computerviren auch weitere Schadprogramme, darunter auch eine Vielzahl bekannter Trojanischer Pferde. Ihre Erkennungsrate erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wenn’s passiert ist: Hat sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Schadprogramm im Computer eingenistet, gibt es nur eine absolut sichere Lösung, um den Schädling zu entfernen: Die Festplatte komplett löschen und das Betriebssystem neu aufspielen.