Was tun, wenn das Konto überzogen ist?
Ein Ausweg kann ein sogenannter Abrufkredit sein.
Die Zinsen steigen weiter auf breiter Front, auch wenn es in der vergangenen Woche eine kleine Abwärtsbewegung gegeben hat. Zögern manche Banken noch, ihrerseits die Guthabenszinsen bei Sparbüchern, Festgeldern oder Sparbriefen endlich anzupassen, haben viele bereits an der Schraube der Dispo- und Überziehungszinsen gedreht. Für alle, die spätestens ab Monatsmitte mit ihrem Gehaltskonto ins Minus rutschen, bedeutet das: Für’s Überziehen des Kontos müssen sie jetzt noch tiefer in die klamme Tasche greifen. Ein Ausweg kann hier ein sogenannter Abrufkredit sein. Darunter versteht man eine externe, jederzeit wieder rückzahlbare Kreditlinie, wie sie einem meist von Direktbanken angeboten wird. Denn diese Darlehen sind deutlich unter zehn Prozent zu haben, während Dispokredite meist schon mehr als zwölf Prozent kosten. Und die Zinsen für das Überschreiten der ursprünglich eingeräumten Kreditlinie - der Überziehungskredit - liegen oft deutlich über 15 Prozent. Wer sich wegen zu hoher Zinsen nicht gleich eine andere Bank suchen und das Girokonto wechseln will, hat hier eine interessante Einsparmöglichkeit.<p>Vor einer Gefahr will ich jedoch warnen: Man sollte die neue, externe Kreditlinie wirklich zum Ablösen der zu teuren Kontoüberziehung nutzen und Stück für Stück zurückführen. Wer das preiswert geliehene Geld als zusätzliche Kreditlinie nutzt, dem droht die Verschuldung. Aufpassen sollte man auch, wie hoch der Zins des Abrufkredites wirklich ist.
So wirbt die Santander Consumer Bank mit einem Zins "ab" 5,82 Prozent für ihren Zweit-Dispo. Der günstige Zins gilt jedoch nur bis zum Saldo von 499,99 Euro. Wer mehr als 2000 Euro Darlehen in Anspruch nimmt, zahlt 12,98 Prozent. Da kann man gleich bei seiner Bank vor Ort bleiben.