<strong>Düsseldorf. Jeder Wellensittichhalter macht die Erfahrung, dass sein Sittich einmal krank wird und stirbt. Wie reagieren eigentlich die verbleibenden Sittiche, können Wellensittiche trauern? Paarweise gehaltene Wellensittiche sind oft sehr eng mit ihrem Partner verbunden. Stirbt einer der beiden, kann der Zurückgebliebene lange um seinen Partner trauern. Dies zeigt sich durch Futterverweigerung und unentwegtem Rufen. Doch wie reagiert eine Wellensittich-Schar, wenn ein Vogel stirbt? In freier Natur wird ein kranker Vogel vom Schwarm ausgeschlossen, da er den ganzen Schwarm in Gefahr bringen kann. Dieses aus unserer Sicht rücksichtslose Verhalten ist den Vögeln angeboren und sichert das Überleben der Gruppe. Kranke Vögel lassen sich daher ihre Erkrankung erst spät anmerken. Wie verhalten sich die Sittiche in Gefangenschaft, wenn ein kranker Sittich stirbt? Ich habe bei meinen Vögeln ganz individuelle Reaktionen beobachten können. Sitzt ein kranker Sittich auf dem Käfigboden, wird er entweder von den anderen ignoriert oder es wird auch unsanft mit ihm umgegangen. Wird ein Vogel gehackt, sollte man ihn in einen separaten Käfig setzen, den man an den Gemeinschaftskäfig stellt, sodass sich die Vögel sehen können. Es gibt aber auch sehr soziale Tiere, die sich um den Kranken kümmern. In dem Fall würde ich die Tiere keineswegs trennen. Zum Todeszeitpunkt verhalten sich die Vögel sehr ähnlich. Sie nähern sich dem sterbenden Vogel und beobachten ihn, bleiben jedoch in einiger Entfernung von ihm sitzen. Aus meiner Erfahrung können die Vögel besser mit dem Verlust ihres Partners beziehungsweise Kameraden umgehen, wenn sie diesen natürlichen Prozess miterleben dürfen.