Telefonaktion: Experten helfen aus Schuldenfalle
2006 wurden 17 644 Verbraucher-Insolvenzverfahren eröffnet. Doch das eignet sich nicht für jeden.
Krefeld. Bei Ilona F. war es die Liebe zu einem Mann, die sie blindlings in die Schuldenfalle tappen ließ, bei Michael K. waren es die verlockenden, leicht abzuschließenden Kredite, mit denen er zunächst eine Operation für seinen Vater, später dann den Kauf eines Autos und einer Küche anfangs mühelos finanzierte. Franz F. verlor nach Jahren seinen Job, flüchtete sich in die Selbstständigkeit und ging pleite. Er konnte die Bankkredite nicht mehr tilgen.
Schätzungsweise 8200 Haushalte sind allein in Krefeld überschuldet, 4,3 Millionen deutschlandweit. Für manche von ihnen ist das Insolvenzverfahren die einzige Lösung für ihre Schuldenprobleme. So wurden im vergangenen Jahr in NRW 17 644 Verbraucher-Insolvenzverfahren eröffnet gegenüber 16 213 in 2005. Das ist laut dem Landesamt für Datenverarbeitung NRW eine Steigerung innerhalb eines Jahres von 8,8 Prozent.
Dabei bietet das Verbraucherinsolvenzverfahren verschuldeten Bürgern die einmalige Möglichkeit, nach sechs Jahren des "Wohlverhaltens" - sprich Zahlung des pfändbaren Teils des Einkommens an einen Treuhänder - von den Restschulden befreit zu werden.