Kolumne Gute Reise Alaskas Ananas

Von Franz Josef Strauß ist das Zitat überliefert, wonach er „lieber Ananas in Alaska züchten“ wollte, als Bundeskanzler zu werden. Was 1968 noch als Gipfel der Absurdidät galt, klingt zumindest klimatisch in heutiger Zeit nicht mehr ganz so abwegig.

Wuppertal

Foto: Schwartz, Anna (as)

Während es rund ums Mittelmeer von Juni bis September bisweilen ungemütlich heiß werden kann, bieten sich vormals als zu kühl befundene Reiseziele als veritable Sommerfrischen an. Sogar in der Arktis sind 30 Grad keine Anomalie mehr. Stabiles Badewetter bei halbwegs angenehmer Wärme in Nordeuropa, an Nord- und Ostsee oder an Österreichs Seen - zwar ist das nicht für jeden die Alternative zum mediterranen Flair auf Ibiza oder Kreta. Aber, bei Touristikern macht sich wachsende Nachfrage in Richtung Norden längst bemerkbar.

Auch jahreszeitliche Entzerrung könnte ein Zukunftsmodell sein: In den Süden öfter in der Vor- und Nachsaison statt nur im Hochsommer. Apropos: Müssen die „Großen Ferien“ eigentlich unbedingt genau dann stattfinden? Beständig ist doch letztlich nur der Wandel. Und der Mensch hat die Fähigkeit, umzudenken – wie einst selbst FJS, der dann ja doch noch ganz gern Kanzler geworden wäre...