Kolumne Gute Reise Die Gedanken sind frei...
Von Claudia Kasemann
...aber nicht Italiens Strände. So lange es von Rimini bis Ischia schon Nudeln mit Soße gibt (also mindestens seit Menschengedenken), sind die Konzessionen für Stabilimenti Balneari, privat geführte Strandbäder, in Händen der fast immer selben Familien: eine Lizenz zum Gelddrucken. Für oft sportliche Eintrittspreise – 50 Euro pro Tag für zwei ist nichts Ungewöhnliches – stellt der Pächter Umkleiden, Liegen und Sonnenschirme zur Verfügung, letztere in bewährter Sardine-an-Sardine-Formation. Praktisch für die Familias, dass die spottbilligen Konzessionen sich bisher automatisch verlängerten. Damit könnte laut EU-Beschluss bald Schluss sein. Nach 2027 soll neu ausgeschrieben werden und nur noch für eine Laufzeit von fünf bis 20 Jahren. Auch ausländische Anbieter dürfen mitmischen. Ob diese „Strand-Revolution“ letztlich zu niedrigeren Preisen führt, muss sich zeigen. Alternativen gibt es immerhin auch jetzt schon: Die Spiaggia Libera, der oft nicht sehr große, frei zugängliche Strand erweist sich zwar häufig als wenig gepflegt und in der Saison überfüllt. Aber dafür bleibt am Ende mehr Taschengeld für Pizza und Pasta.