Ärztliche Versorgung auf dem Schiff

Niemand wünscht sich, während einer Kreuzfahrt krank zu werden. Doch auf den Schiffen der großen Reedereien stehen Ärzte zur Verfügung und es gibt eigene Hospitäler.

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Auf Kreuzfahrtschiffen sind Junge und Alte an Bord, Kleinkinder und Senioren. Und natürlich werden auf einer Seereise immer mal Menschen krank und müssen ärztlich versorgt werden. Die Reedereien haben eigene Ärzteteams an Bord, die in speziellen Bordklinken arbeiten. Manchmal holen sie sich zusätzlich eine Fachmeinung von Experten an Land. Eine Übersicht:

• Aida Cruises: Kranke Passagiere können künftig dank einer neuen Kooperation der Reederei mit der Universitätsmedizin Rostock besser betreut werden. „Über eine Satellitenverbindung stehen die Bordärzte der elf Aida-Schiffe mit Radiologen der Uniklinik in Kontakt“, sagt Jens Tülsner, bei Aida Cruises für die medizinische Versorgung der Passagiere verantwortlich.

Die Bordmediziner könnten etwa rund um die Uhr Röntgenbilder senden, Telefonkonferenzen einberufen und sich bei Diagnosen austauschen. Diese teleradiologische Kooperation einer Klinik mit Kreuzfahrtschiffen sei einzigartig in Deutschland. Sie könnte in Zukunft auch auf die Schiffe der Reederei Costa ausgeweitet werden, die zum gleichen Konzern wie Aida gehört. Auf Aida-Schiffen sind der Reederei zufolge immer zwei Ärzte und mehrere Pfleger, die in einem eigenen Bordhospital mit Behandlungsräumen arbeiten.

• Tui Cruises: An Bord der Mein-Schiff-Flotte gibt es ebenfalls Bordhospitäler, in denen je zwei ausgebildete Allgemeinmediziner plus Krankenschwestern und Assistenten arbeiten. Wenn eine Zweitmeinung nötig ist, wendet sich die Reederei nach eigenen Angaben an Medico Cuxhaven. Das ist eine Art maritimer 24-Stunden-Notfalldienst, den etwa auch alle deutschen Handelsschiffe weltweit nutzen können.

• MSC Kreuzfahrten: MSC hat nach eigenen Angaben bereits 2014 als erste Reederei weltweit eine telemedizinische Versorgung für Kinder an Bord eingerichtet. Dafür arbeitet die Reederei mit dem Institut Giannina Gaslini in Genua zusammen. Auch bei dieser Kooperation geht es darum, dass sich die Schiffsärzte jederzeit per Satellit eine zweite Meinung von Experten an Land einholen können. Außerdem könnten Ferndiagnosen, Röntgenuntersuchungen und medizinische Überwachungen durchgeführt werden, erklärt MSC. Telemedizinische Leistungen würden auch für Erwachsene angeboten.

Hapag-Lloyd Cruises: In den Bordhospitälern der vier Schiffe arbeiten der Reederei zufolge jeweils ein Schiffsarzt und bis zu zwei Krankenschwestern. Daneben gebe es ein unterstützendes Team aus fünf Besatzungsmitgliedern, die für Notfälle geschult werden. Auf der „Europa“ und „Europa 2“ gibt es außerdem Dialysestationen. Auf ausgewählten Reisen stehe den Gäste ein Dialysearzt zur Verfügung.

Ein wichtiger Hinweis: Benötigen an Bord erkrankte Passagiere eine weitergehende Spezialbehandlung, werden diese in der Regel an einem Hafen ausgeschifft. Sie kommen dann in eine Klinik. dpa