Deutschland ist Europameister - in der Kreuzfahrt

Berlin (dpa/tmn) - Was die Fußballnationalmannschaft 2016 werden will, sind die Deutschen in Sachen Kreuzfahrt bereits: Europameister. So viele Urlauber wie aus keinem anderen europäischen Land unternahmen im vergangenen Jahr eine Hochseekreuzfahrt.

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Nur die Amerikaner liegen weltweit noch vor den Deutschen. Fakten rund ums Kreuzfahren, die die Kreuzfahrtverbände CLIA Deutschland und IG River Cruise sowie der Deutsche Reiseverband (DRV) auf der Reisemesse ITB (4. bis 8. März) vorstellten:

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Zahl der Kreuzfahrer: 1,77 Millionen Urlauber aus Deutschland gingen im vergangenen Jahr an Bord eines Hochseekreuzfahrtschiffs. Seit 2004 hat sich diese Zahl verdreifacht. Damit ist Deutschland voraussichtlich zur größten Kreuzfahrernation in Europa geworden - die Zahlen aus den anderen Ländern liegen noch nicht endgültig vor. Bislang trugen diesen Titel die Briten. „Die Nachfrage ist ungebrochen“, sagte CLIA-Deutschland-Chef Michael Ungerer. „Die Kreuzfahrt hat einen Imagewandel durchgemacht, alte Zöpfe wurden abgeschnitten, sie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch in Bezug auf die Bezahlbarkeit.“

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Bevorzugte Reedereien: Die Deutschen sind Gewohnheitstiere. Auch auf dem Kreuzfahrtschiff wollen sie deutsches Essen, deutsche Sprache. Folglich gingen 2014 die meisten Passagiere bei deutschen Reedereien an Bord: 1,18 Millionen Urlauber machten bei Aida, Tui Cruises und Co. Urlaub, gerade einmal 590 000 bei allen internationalen Marken zusammen.

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Länge der Reise: 8,83 Nächte - so lange dauert durchschnittlich eine Kreuzfahrt der Deutschen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine leichte Steigerung. Grundsätzlich liegt die Reisedauer bei deutschen Reedereien höher als bei den internationalen; dadurch sind deutsche Passagiere auch etwas länger unterwegs.

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Alter der Passagiere: 50,4 Jahre ist der Durchschnittskreuzfahrer alt. Überraschenderweise ist der Altersschnitt auf internationalen Schiffen mit 51,6 Jahren höher als auf deutschen (49,8 Jahre).

Fahrtgebiete: Am beliebtesten bleibt das Mittelmeer. Hierhin führten 32,1 Prozent aller Reisen. Auf Platz zwei folgt Westeuropa (14,6), dahinter Norwegen (12,5), Atlantik/Kanarische Inseln (11,2), Nordamerika/Karibik (10,1), Ostsee (8,9) und Arabischer Golf (3,9). „Alles, was von Deutschland abgeht, wird immer beliebter“, sagte Ungerer. Der Hauptgrund liegt auf der Hand: die einfache Anreise.

Deutsche Häfen:Über 600 Kreuzfahrtschiffe mit 1,56 Millionen Passagieren liefen im vergangenen Jahr die deutschen Häfen an - allen voran Hamburg, Warnemünde und Kiel. Das bedeutet ein Plus von 4 Prozent.

Neue Schiffe: Die Orderbücher der Reedereien zeigen für den Zeitraum 2015 bis 2017 derzeit 25 weitere Schiffe und damit knapp 71 000 neue Betten. 5 Schiffe stammen von deutschen Reedereien. In diesem Jahr kommen sieben neue Schiffe dazu - zwei für den deutschen Markt: die „Aida Prima“ und „Mein Schiff 4“ von Tui Cruises.

Alles im Fluss: Erstmals seit 2011 ist auch der deutsche Flusskreuzfahrtmarkt wieder gewachsen. Knapp 416 000 Trips wurden 2014 laut Branchenverband IG River Cruise gebucht - ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings wurde das offenbar durch niedrigere Preise erkauft: Sowohl Einnahmen als auch durchschnittlicher Tagespreis gingen zurück. Die IG River Cruise spricht von einem „harten Preiskampf“.

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