Über allen Wipfeln ist Party
Deutsche Skigebiete: Zum Saisonstart warten viele neue Attraktionen und Wettkämpfe auf die Urlauber.
Echte Wintersportler können den Saisonauftakt kaum erwarten. Ein Sommer mit Rekordtemperaturen? Alles schön und gut, aber jetzt soll bitte der Winter mindestens genauso super werden. Manche haben schon in ihrer Stammregion gebucht. Andere warten ab, wie sich das Wetter entwickelt, um sich spontan für ein schneesicheres Gebiet zu entscheiden. Wann genug Schnee liegt, um die Pisten zu eröffnen, können natürlich auch die Skiregionen nicht sicher vorhersagen. Dennoch planen sie einen mehr oder weniger festen Saisonstart. "Wenn das Wetter nur halb so gut wird wie im Sommer, dann wird das ein Traum-Winter", sagt Stefan Schwarzbach vom Deutschen Skiverband (DSV) in Planegg bei München. Wintersportler und Touristiker in den Skiregionen fiebern daher gleichermaßen dem Ski-Opening entgegen.
Hier einige Tipps für gelungene Starts.
BAYERISCHE ALPEN: In Deutschlands höchst gelegenem Skigebiet auf der Zugspitze wird die Saison eröffnet, "sobald die Schneelage dies zulässt", sagt Johannes Burkhart von der Bayerischen Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen. "In der Regel ist das Ende Oktober oder Anfang November." Der erste Veranstaltungshöhepunkt sei das "SchneeFEST" am 27. und 28. November: Skifahrer und Snowboarder können dabei in einem Testcenter neue Ausrüstung ausprobieren, und es gibt Live-Musik.
BAYERISCHER WALD: Größtes Skigebiet im Bayerischen Wald ist die Region am Großen Arber. "Das klassische Opening gibt es bei uns aber nicht", sagt Ulrike Eberl-Walter vom Tourismusverband Ostbayern in Regensburg. Man pflege den eher ruhigen Saisonbeginn ohne lauten, großen Event-Charakter. Und der Start muss flexibel sein: In den Mittelgebirgen sei man zu abhängig von der Schneelage, als dass man mit einem festen Termin planen könne. Aber man ist vorbereitet: In den ersten beiden Novemberwochen sei am Arber Revision. "Ab Mitte November ist man startklar." Erstmals hat im Bayerischen Wald der Baumwipfelpfad in Neuschönau nun auch im Winter geöffnet. Mit 1,3Kilometern ist er der längste Baumwipfelpfad der Welt. Besucher können einen 44Meter hohen Baumturm erklimmen und von dort auf den verschneiten Riesenwald blicken.
SCHWARZWALD: "Mit dem Wintersport beginnt es mit dem Ski-Opening ’Feldberg-Alarm’ auf unserem Höchsten am 11. Dezember", sagt Gaby Baur von Schwarzwald Tourismus in Freiburg. Ausweichtermin für die offizielle Saisoneröffnung im größten Schwarzwälder Skigebiet am Feldberg ist der 18.Dezember. Geplant ist für die Auftaktveranstaltung ein großes Musik- und Party-Programm mit Sonderpreisen für Tageskarten.
Neu in dieser Saison ist laut Baur ein Snowboard Funpark, der in rund zwei Monaten am Feldberg eröffnet. Dort ebenfalls neu: ein Fahrsicherheits-Skitraining vom DSV und das Angebot "Skifahren lernen an einem Tag" auf Kurz-Carvern. Im Ferienland Schwarzwald ergänzen Skating-Langlaufwochen auf der Weltcupstrecke in Schonach das Programm. Und im Todtnauer Ferienland gibt es zwei neue Rodellifte.
ERZGEBIRGE: Im Erzgebirge stellt man sich auf Mitte Dezember als Saisonbeginn ein, sagt Ute Florl vom dortigen Tourismusverband. Aber auch von Altenberg bis Oberwiesenthal könne der Start je nach Schneelage vorgezogen werden oder sich verzögern. Am 12. Dezember plant der Wintersportclub Erzgebirge in Oberwiesenthal einen Skilanglauf-Eröffnungslauf. Und am 18. Dezember steigt dort auf der Freilichtbühne eine Winterparty. Veranstalter ist die Fichtelberg Schwebebahn, die auch während der Saison mehrmals im Monat eine "Winterparty am Skihang" feiern will.
THÜRINGER WALD: In Thüringen stehe bislang nur der Termin für die Saisoneröffnung in Steinach an der Ski-Arena Silbersattel fest, sagt Mandy Neumann von Thüringen Tourismus in Erfurt. Am 11.Dezember soll der "Skiwinter" steigen, Ausweichtermin ist der 18.Dezember. Geplant sind ein Langlauf-Wettbewerb und sportliche Wettkämpfe für Jedermann sowie eine Skiparty. "Die anderen Skilifte wie zum Beispiel in Oberhof haben noch keinen Termin für die Eröffnung festgelegt", erklärt Neumann. "Da wird wirklich erst nach Wetterlage entschieden." Thüringen sei im Dezember nicht schneesicher. Im Januar sehe das schon wieder anders aus. Ganz praktisch sei daher das Schneetelefon (0180/55 33 999 für 14 Cent pro Minute), bei dem sich Wintersportler über geöffnete Pisten, gespurte Loipen und Winter-Wanderrouten informieren können. Neu in dieser Saison ist laut Neumann ein "Zauberteppich" für Rodler in Oberhof: "Das Ganze sieht aus wie ein Förderband, auf das man seinen Schlitten stellen kann und nach oben gezogen wird."
HARZ: Ähnlich flexibel plant man im Harz den Saisonauftakt. "Die Saison beginnt mit ausreichend Schnee", sagt Miriam Fuchs vom Harzer Tourismusverband in Goslar. Wann genau das sein wird, könne selbstverständlich niemand abschätzen. "Daher werden auch keine entsprechenden Veranstaltungen geplant." Wenn aber genug Schnee liegt, werde der langersehnte Start der Wintersaison auch im Harz gefeiert. Und das sehr zünftig, wie zum Beispiel alle Ski-Fans rund um Braunlage immer wieder feststellen.