Flexibilität oder Blindbooking Wie man bei Hotelbuchungen Geld spart
Berlin (dpa/tmn) — Für weniger als 100 Euro können Urlauber mit dem Flugzeug in fast in jeden Winkel Europas reisen. Ein preiswertes Hotel zu finden ist schon schwieriger. „Wer günstig reisen möchte, muss Zeit in die Recherche investieren“, sagt Falk Murko, Reiseexperte der Stiftung Warentest.
Diese Tipps können helfen:
1. Preisvergleichsportale nutzen und Hotels anrufen
„Der beste Preis findet sich auf Vergleichsportalen“, sagt Murko. Doch hier sollte die Suche nicht enden. Hat man einen guten Tarif entdeckt, ruft man am besten beim Hotel an und fragt noch einmal persönlich nach einem besseren Preis. „Im Hotel anzurufen, ist viel Arbeit. Aber wer sparen möchte, muss das auf sich nehmen.“
Denn seitdem das Bundeskartellamt die Bestpreisklausel im Jahr 2013 für rechtswidrig erklärt hat, können Hotels den Reisenden individuelle Angebote machen. Zuvor hatten sie sich für eine Listung auf Booking, Expedia oder HRS dazu verpflichtet, auf diesen Seiten den günstigsten Preis anzubieten - und nirgendwo anders zu unterbieten.
2. Zeitliche Flexibilität
Wer kann, meidet Ostern, Pfingsten, Weihnachten und generell die Ferienzeiten. In der Neben- oder Zwischensaison gibt es bessere Preise. Wer spontan ist, sollte spät buchen. „Übernachtungen am gleichen Tag sind besonders günstig, um Restkontingente zu vergeben“, erklärt Christopher Lück, Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga. Solche Angebote sind allerdings nur selten stornierbar. Für Singles oder Paare ist das durchaus praktikabel. Familien sollten lieber auf stornierbare Frühbucherrabatte zurückgreifen.
3. Räumliche Flexibilität
Wer bei der Wahl des Urlaubsziels flexibel ist, kann ebenfalls viel Geld sparen. „In diesem Jahr gab es in der Türkei und Ägypten größere Rabattaktionen“, sagt Tim Seewöster, Geschäftsführer von des Portals Sparwelt.de. Im Gegensatz dazu war Mallorca im Sommer 2016 einige Tage überbucht und teurer als üblich. Auch wenn Veranstaltungen oder Kongresse eine Stadt füllen, steigen die Preise.
4. Flexibilität in der Reisedauer
Oft lohnt es sich zu prüfen, ob ein längerer Aufenthalt günstiger ist. Das klingt merkwürdig. Doch Hotels freuen sich über längere Belegungen und geben Rabatt, wenn der Gast länger bleibt. „Fünf Nächte bleiben, vier zahlen“ und „Vier für drei“ seien am weitesten verbreitet, erklärt Lück.
5. Prämienprogramme nutzen
Stammgäste sind gerne gesehen und können nach Absprache große Rabatte direkt beim Hotel bekommen. „So bieten die AccorHotels mit Le Club ein Prämienprogramm ähnlich dem Meilenprogramm der Airlines an“, berichtet Lück. „Andere Beispiele sind Hilton mit HHonors oder Best Western mit Best Western Rewards.“
Und online? Mitgliedschaften bei Expedia werden mit Newslettern und weltweiten Hotelangeboten mit bis zu 50 Prozent Rabatt belohnt. Generell erhalten Mitglieder bei dem amerikanischen Branchenriesen immer den günstigeren Preis. Anders macht es die Expedia-Tochter Hotels.com: Sind bereits zehn Übernachtungen vorangegangen, ist die folgende Übernachtung kostenlos. Auch hier sparen treue Kunden.
6. Blindbooking
Eine weitere Alternative sind Blindbooking-Plattformen wie Hotwire.com oder Travelbird.de. Während man bei Hotwire nach Hotels in einer ausgewählten Stadt sucht und sie mit bis zu 60 Prozent Rabatt buchen kann, bietet Travelbird eine komplette Überraschungsreise samt Flug. Beispiel: Eine Reise über Silvester kostet aktuell 249 Euro. Zugegeben, das ist etwas gewagt. Ob man auf das neue Jahr im kalten Stockholm oder im milden Rom anstößt - darauf müssen echte Schnäppchenjäger es ankommen lassen.