Streik am Flughafen Düsseldorf - Mehr als 150 Flüge gestrichen

Düsseldorf (dpa) - Tarifkampf am Flughafen: In Hamburg wird verhandelt, in Düsseldorf gestreikt. Für viele Geschäftsreisende und Urlauber beginnt die Woche in der Warteschlange.

Am Flughafen Düsseldorf hat am Montag (11. März) erneut ein ganztägiger Streik des Sicherheitspersonals begonnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Fluggastkontrolleure am drittgrößten deutschen Airport dazu aufgerufen, die Arbeit bis Mitternacht niederzulegen. In Hamburg dagegen setzen sich die Tarifparteien wieder an den Verhandlungstisch.

An den Terminals in Düsseldorf bildeten sich nach Angaben eines Flughafensprechers schon früh am Morgen lange Warteschlangen, da nur wenige Abfertigungsschleusen geöffnet werden konnten. Um die Kontrollen zu beschleunigen, sollten Passagiere nach Möglichkeit „weitestgehend auf Handgepäck verzichten“.

Insgesamt wurden am Montag 53 200 Passagiere am Flughafen in Düsseldorf erwartet. Von den geplanten 593 Starts und Landungen waren bereits 166 Flüge gestrichen worden, als die Streikabsicht bekannt wurde. Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte, der Streik sei legitim und „das einzige Mittel, um die Lohnforderungen durchzusetzen“. In den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft mit Streiks der Sicherheitsleute sowohl in Düsseldorf als auch in Köln/Bonn wiederholt für erhebliche Behinderungen gesorgt.

Der Tarifkonflikt in der Sicherheitsbranche ist in Nordrhein-Westfalen seit langem festgefahren. Verdi fordert für die 34 000 Beschäftigten der Branche Lohnerhöhungen zwischen 2,50 und 3,64 Euro je Stunde. Für die Beschäftigten der untersten Lohngruppe hätten die vom Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) vertretenen Arbeitgeber bisher lediglich 40 Cent mehr angeboten. Die Arbeitgeber werfen Verdi hingegen vor, die Forderungen liefen auf Erhöhungen um bis zu 43 Prozent hinaus. Der BDSW habe für die Fluggastkontrolleure für die Jahre 2013 und 2014 insgesamt 13,7 Prozent mehr Lohn geboten und für die untere Lohngruppe insgesamt 9,2 Prozent.

Unterdessen sollen die Tarifverhandlungen für die 600 Sicherheitskräfte am Hamburger Flughafen Montag in eine neue Runde gehen. Nach vier Streiktagen und einem Spitzengespräch haben die Arbeitgeber ein neues Angebot angekündigt.