Bowie, Stones, Mercury, Elvis: Weltbekannte Musiker verbrachten Zeit ihrer Schaffensperiode in Deutschland. Zu einigen gibt es geführte Touren Auf den Spuren der Rockstars unterwegs
Von Claudia Kasemannund Stefan Weißenborn
Stones-Fan Robert ärgert sich noch immer ein wenig, wenn er an den September-Dienstag des Jahres 2017 zurückdenkt. Nur ganz knapp hat er Mick Jagger im Münchner Café Jasmin verpasst. „Ich hatte einen im Rückblick sehr verzichtbaren geschäftlichen Termin – wäre ich bloß ein paar Minuten eher fertig gewesen, hätte ich IHN noch selbst gesehen, bei Karottenkuchen und Grüntee, wie man mir später erzählte.“
Der Rolling-Stones-Frontmann ist bekannt dafür, vor Konzerten in den jeweiligen Städten privat unterwegs zu sein und Fotos zu posten. Man sah ihn schon im Amsterdamer Zentrum, vor der Sagrada Familia in Barcelona oder eben in Münchens Ausgehviertel Maxvorstadt. Zuweilen wird der nicht sehr große und sehr schmale Promi in Jeans und mit Baseball-Kappe auch gar nicht erkannt: Ein Foto an einem Wiener Würstchenstand beispielsweise lässt vermuten, dass die „Mitesser“ am Stand keine Ahnung hatten, wer da neben ihnen an der Bestelltheke in die Kamera grinste. Die Selfies in den Städten sind in der Fangemeinde der Hit, und viele treue Konzertbesucher warten schon darauf zu erfahren, ob und wann die greise Boyband erneut auf Tour geht.
Mit München verbindet die Rolling Stones ohnehin eine lange Geschichte: Im Jahr 1974 nahm die Band im damals neuen und ultramodern anmutenden Arabella-Park mit seinem ikonischen Hochhaus in den Musicland Studios ihr legendäres Album „It’s Only Rock’n’Roll“ auf und 1976 das Album „Black and Blue“. Die Stones waren über die Jahre 16 Mal zu Konzerten in der Stadt, zuletzt wieder im Olympia-Stadion, im Sommer 2022.
Freddie Mercury
in München und an der Elbe
München und Rockmusik, dazu passt auch Queen. Am 5. September wäre Freddie Mercury 78 Jahre alt geworden. An diesem Tag wurde an der Fassade des Hotels „Deutsche Eiche“, wo der Queen-Sänger häufig gegen Nachmittag sein „Frühstück“ einnahm, ein Mosaik enthüllt. Es zeigt das Konterfei Mercurys und den Schriftzug „MUNICH 1979 - 1985“. Erinnert wird an die Zeit des Rockstars an der Isar, die auch auf geführten Rundgängen durch München auflebt. So erfährt man auf einer dreistündigen Freddie Mercury-Tour, dass die Band in der bayerischen Landeshauptstadt mehrere Platten aufnahm – übrigens ebenfalls im Arabella-Park – wo in München sich Mercury wohlfühlte, welche Menschen ihm wichtig waren. Bei genügend Anmeldungen finden die geführten Spaziergänge freitagabends statt oder auf Anfrage. Sie kosten 45 Euro pro Person - Drinks in ausgewählten Locations inklusive.
Hamburg würdigt
die Beatles
Hamburg hingegen ist beim Thema vor allem für die Pilzköpfe aus Liverpool bekannt, denen man auf Hempel‘s Beatles-Tour“ näher kommt (drei Stunden; 32 Euro, Website: www.hempels-musictour.de) Einen Rundgang zum Nachspazieren auf eigene Faust hat Hamburg Tourism zusammengestellt: www.hamburg-tourism.de/sehen-erleben/routen-touren/hamburg-und-die-beatles
In Berlin erinnert eine kombinierte Multi Media Bus- und Hansa Studio-Tour“ an die gemeinsame Zeit David Bowies und Iggy Pops (75 Euro pro Person ab 20 Teilnehmern, Website: www.musictours-berlin.de/de/bowietour). Der gleiche Anbieter, musictours-berlin.de, organisiert zudem den drei- bis vierstündigen „Berlin Bowie Walk“ für 19 Euro.
Auch Elvis Presley hatte seine Zeit in Deutschland, wo er in Bad Nauheim von 1958 bis 1960 seinen Militärdienst absolvierte. Das greift die Tour „Elvis - der King in Bad Nauheim“ der Stadtmarketing und Tourismus GmbH auf, die auf ihrer Website zudem wichtige Elvis-Orte gebündelt hat:
www.bad-nauheim.de/de/erlebnisreich/tipps-fuer-ihren-aufenthalt/elvis-fans