WM-Spiel statt Schicht: Viel Spielraum haben Arbeitnehmer nicht
Köln (dpa/tmn) - Verzwickte Situation: Bei der WM in Brasilien beginnen viele Spiele nach Mitteleuropäischer Zeit erst um 22.00 Uhr. Fußball-Fans, die im Frühdienst arbeiten, kann das hart treffen.
Eventuell lassen sich mit dem Chef alternative Arbeitszeiten ausmachen.
Arbeitnehmer haben während der Fußball-Weltmeisterschaft (12. Juni bis 13. Juli) keinen Anspruch darauf, ihre Arbeitszeiten zu verschieben. Darauf weist Nathalie Oberthür hin, Fachanwältin für Arbeitsrecht. Da bei der WM in Brasilien viele Spiele erst nach 22.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit angepfiffen werden, kann das vor allem für Beschäftigte mit Frühschicht am nächsten Morgen hart werden. Einen späteren Schichtbeginn können sie allerdings nicht vom Chef einfordern. Nur er entscheidet über einen anderen Schichtablauf oder gar einen Produktionsstopp.
Mit etwas Glück können Arbeitnehmer ihrem Chef vielleicht dennoch großzügigere Arbeitszeiten abringen: Am besten schließen sie sich dazu mit Kollegen zusammen und bieten an, die Aufgaben auf andere Weise zu erledigen. Die Zeit, die fürs Fußballschauen abgeht, können sie beispielsweise schon vorarbeiten oder an einem anderen Tag nachholen. Auf solche Angebote muss der Arbeitgeber allerdings nicht eingehen.
Außerdem ist es für Arbeitnehmer natürlich möglich, Schichten zu tauschen oder Urlaub zu nehmen. Bei Fehlzeiten oder WM-bedingten falschen Krankmeldungen droht allerdings eine Abmahnung.