Mobilfunk: Welcher Handy-Typ sind Sie?
Den perfekten Tarif für das persönliche Nutzer-Verhalten gibt es nicht. Aber wer auf ein paar Eckpunkte achtet, kann trotzdem viel Geld sparen.
Düsseldorf. Einfach in den Handyladen reinmarschiert, Handy ausgesucht und einen Vertrag abgeschlossen - schon ist man zwei Jahre an einen Anbieter gebunden und bezahlt oft viel zu viel Geld.
Das Problem: Die meisten Mobilfunkberater sind darauf geschult, Laufzeitverträge zu verkaufen - selbst wenn viele Handy-Nutzer ohne Mindestvertragslaufzeit besser dran wären.
Laufzeitverträge gelten in der Regel für zwei Jahre, in denen der Handy-Kunde jeden Monat eine Grundgebühr bezahlen muss. Je nach Tarif bekommen die Kunden ein vergünstigtes Handy zum Vertrag dazu.
Durch den Markteintritt der Mobilfunk-Discounter gibt es inzwischen viele Tarife ohne Mindestvertragslaufzeit. Bezahlt wird entweder auf Rechnung (Postpaid) oder vorab (Prepaid). Die Discounter nutzen die Netze der vier Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2.
Bevor man sich für einen bestimmten Tarif entscheidet, sollte man genau das eigene Mobilfunkverhalten analysieren. Wie viele Minuten werden jeden Monat telefoniert? Wie viele Kurznachrichten (SMS) werden verschickt? Soll das mobile Internet genutzt werden? Aufschluss über das Telefonierverhalten geben die Handy-Rechnungen der letzten Monate.
So unterschiedlich wie der Bedarf der Handy-Kunden, so vielfältig ist auch das Tarifangebot.
Vorsicht ist beim Thema Flatrate geboten. Denn diese Pauschaltarife gelten oft nur in bestimmte Netze, beispielsweise ins deutsche Festnetz oder Anbieter-intern. Für nicht in der Flatrate enthaltene Anrufe fallen weiterhin Gebühren an. Und auch die "echten Flatrates" in alle deutschen Netze sind keine Rundum-Sorglos-Pakete: Anrufe im oder ins Ausland sind ebenso wenig enthalten, wie Anrufe bei Sonderrufnummern.
Ein weiterer Tarif-Trend sind Minutenpakete: Diese sind für Kunden geeignet, die genau wissen, ob sie pro Monat 60, 120 oder 500 Minuten telefonieren. Nicht verbrauchte Minuten bezahlen sie trotzdem. Ist das Paket ausgeschöpft, wird jede weitere Minute zusätzlich abgerechnet. Die meisten Discount-Tarife bieten einheitliche Minutenpreise in alle deutschen Netze an, günstige Anbieter nehmen zwischen acht und neun Cent pro Minute.
Handy-Nutzer, die vor allem erreichbar sein wollen, sollten Fixkosten beim Handy vermeiden. Für sie kommen Tarife ohne Mindestvertragslaufzeit in Frage. Die meisten dieser Angebote sind Prepaid-Tarife - erst wird bezahlt, dann telefoniert. Einen besonders günstigen Minutenpreis von acht Cent in alle Netze bieten die Discounter Maxxim, Discotel und Hellomobil.
Wer viel im Familienkreis plaudert, sollte auf einen Tarif achten, der vergünstigte interne Gespräche anbietet. Bei Alditalk kosten interne Gespräche drei Cent und Anrufe in Fremdnetze 11 Cent pro Minute. Bei Igge & Ko, Solomo und Yukoono fallen für die internen Gespräche zwar fünf Cent pro Minute an, dafür werden für Anrufe in alle anderen deutschen Netze nur acht bzw. neun Cent (Yukoono) in der Minute berechnet. Günstig ist auch das Angebot von Alice Mobile. Hier telefonieren Alice-Kunden nicht nur untereinander per Handy kostenlos, sondern auch ins Alice-Festnetz. Anrufe in Fremdnetze kosten 15 Cent pro Minute.
Wer mit seinem schicken Smartphone mobil surft (siehe auch Folge am Montag), sollte unbedingt eine Datenflatrate oder ein großes Datenpaket abschließen. Die Telefone wählen sich für Updates oft von selbst ins Internet ein und verursachen so Kosten, ohne dass der Handy-Kunde es wirklich merkt. Gesprächsminute und SMS in alle deutschen Netze kosten bei Simyo und Blau in den Einheitstarifen jeweils neun Cent. Ein Gigabyte an Daten lässt sich für monatlich 9,90 Euro dazubuchen.
Günstig simsen Nachrichten-Fans mit Discountern wie Maxxim, Discotel, Solomo (085), Igge & Ko und Hellomobil mit SMS-Preisen von lediglich acht Cent in deutsche Handy-Netze. Wer Freunde oder Familienmitglieder hat, die beim Discounter Ring sind, kann innerhalb des Ring-Netzes kostenlos SMS versenden. Zudem gibt es immer wieder besondere Angebote mit Inklusiv-SMS der Netzbetreiber - meistens allerdings mit Vertragsbindung.
Wer mehr als zehn Stunden pro Monat mit dem Handy telefoniert, sollte sich für eine Flatrate in alle Netze entscheiden. Discounter Klarmobil bietet mit der Flat 3G eine Sprachflatrate in alle deutsche Netze sowie eine Flatrate fürs mobile Surfen an. Zusatzkosten können für Anrufe bei der Mailbox sowie für den SMS-Versand entstehen. Der Tarif ist vor allem auch für diejenigen geeignet, die mobil ins Internet gehen wollen.