Autos und Bahnen teilen sich neue Ersatzstraße
Es geht wieder nahtlos von der Kaiserstraße zur Berliner Allee — ein Stück tiefer als früher.
Düsseldorf. Die Kreuzung Kaiserstraße/Maximilian-Weyhe-Allee — sie steht stellvertretend für den Umbau der City, kaum eine Ecke der Stadt hat sich in den vergangenen Monaten so gewandelt. Von dort sah man auf die Interimsstraße, die am angesäbelten Hofgarten entlangführte; auf einen zunächst kompletten, dann ebenfalls angesäbelten Tausendfüßler.
Jetzt stehen gelbe Baken, wo einst die Interimsstraße war, und ist ebene Erde, wo mal die Hochstraße stand. Seit gestern Morgen ist die Ersatzstraße für den gefallenen Tausendfüßler freigegeben.
Und wieder hat der Autofahrer eine ganz neue Perspektive. Wo er sonst von oben ins erste Geschoss von Peek & Cloppenburg und auf die Köpfe der Passanten in der Schadowstraße schauen konnte, ist er jetzt auf Augenhöhe. Und fährt plötzlich ganz nah an den neuen Kö-Bogen-Glasfassaden entlang. Genau da, wo mal der Tausendfüßler stand — nur das Linksabbiegen in die Immermannstraße ist nicht möglich. Aber nahtlos in die Berliner Allee geht es wieder.
Und das auch für die Straßenbahnen. An der über Monate verwaisten Haltestelle Steinstraße zeigt die Anzeigetafel jetzt wieder an, dass die 701 nach Benrath in vier Minuten kommt. „Für uns eindeutig positiv“, sagt Rheinbahnsprecherin Heike Schuster.
Die Bahnen hätten durch ihre Umleitung über Altstadt und Schadowstraße sechs bis acht Minuten verloren. Jetzt allerdings teilt sich die Rheinbahn ihre Trasse auf der Ersatzstraße mit den Autos — und die haben bei der Ampelschaltung Vorrang, erklärt Schuster. „Wie sich das entwickelt, müssen wir abwarten.“
Auch die Busse SB50, 780, 782 und 785 fahren wieder ihren gewohnten Linienweg. Wer allerdings aus Richtung Süden mit der Bahn kommt, für den hat sich mit der neuen Straße nichts verändert: 701, 706 und 715 fahren weiterhin Umleitungen über Altstadt, Jacobistraße und Marien-Hospital.
Schuster: „Das wird wohl auch so bleiben, bis die Wehrhahn-Linie fertig ist und 2015 oder 2016 das Netz richtig steht.“ Die Kunden hätten sich daran offenbar auch gewöhnt, Beschwerden gebe es kaum noch.
Ein durchweg positives Fazit zog Verkehrsdezernent Stephan Keller nach dem ersten Tag gestern: „Die Straße erfüllt voll unsere Erwartungen. Der Verkehr hat sich im Berufsverkehr viel besser verteilt.“ Insbesondere auf der Heinrich-Heine-Allee sei der Dauerstau der vergangenen Wochen ausgeblieben.
Und Keller verspricht den änderungsgeplagten Autofahrern: „Diese Straße steht jetzt bis zum Ende der Bauarbeiten zur Verfügung.“ Zwar müsse die Fahrbahn ab und zu für Bauarbeiten verschwenkt werden. Aber: „Auf die Autofahrer kommt da nichts Dramatisches mehr zu“, sagt Keller.