Bürgerentscheid gescheitert
Der Bürgereintscheid zum Verkauf des Jan-Wellem-Platzes ist gescheitert. 63 000 Menschen haben gegen den Verkauf gestimmt. Um einen Entscheid zu erwirken wären aber 91 000 notwenig gewesen. Den Bürgerbegehrern ist es nicht gelungen, genug Leute zu mobilisieren.
Düsseldorf. Seit Monaten ist der Grundstücksverkauf auf dem Jan-Wellem-Platz dasbeherrschende Thema in Düsseldorfs. Eine Bürgerinitiative hatte denEntscheid erstritten. Nach dem gescheiterten Versuch, die Erweiterung derVictoria-Versicherung zu stoppen, war die Hoffnung groß, das GroßprojektKö-Bogen zu stoppen zu können. Schließlich geht es hierbei um das Herz derStadt - Kö, Hofgarten, Schadowplatz und Tausendfüßler sind betroffen, dieHochbrücke soll verschwinden. Die Bürgerinitiative wollte eineninternationalen Architektenwettbewerb durchsetzen und verhindern, dass einprivater Investor auf dem Platz zwei 26 Meter hohe Bürohäuser baut.
Den Bürgerbegehrern um Jörg Forßmann hatten SPD und Grüne den Rückengestärkt und sich gegen den Verkauf des Jan-Wellem-Platzes ausgesprochen.CDU und FDP hingegen hatten sich stets für das Projekt inklusive dergeplanten Hochhäuser stark gemacht.
Düsseldorf steht mit den Planungen zum Kö-Bogen nun vor einer historischenWeichenstellung: In zwei Bauabschnitten sollen mehrere Auto-Tunnel gebautwerden. Dadurch sollen Kö und Hofgarten miteinander verbunden werden und dieHofgarten-Teile dies- und jenseits des Dreischeibenhauses zusammenwachsen. Neubauten sind auf dem Jan-Wellem-Platz, an der Schadowstraße und neben derJohanneskirche geplant. Gustaf-Gründgens- und Schadowplatz sollen neugestaltet werden. 2013 soll alles fertig sein. Die Kosten für die Tunnelwerden auf 221 Millionen Euro geschätzt, Einnahmen gibt es aus dem Verkaufder Grundstücke - die auf dem Jan-Wellem-Platz sollen 46 Millionen Eurobringen. Hier will die Bank Trinkaus & Burkhardt ihre neue Zentrale bauen.