Rhetorik-Kurs: „Ich habe gelernt, dass ich mehr lächeln soll“

VHS-Dozent Hans Kronawitter trainiert mit Kursteilnehmern, wie sie sich im Gespräch überzeugend präsentieren können.

Düsseldorf. Von der Sachdiskussion am Arbeitsplatz bis zur privaten Festrede reicht das rhetorische Rüstzeug, das VHS-Dozent Hans Kronawitter seinen Kursteilnehmern an die Hand gibt oder besser gesagt: in den Mund legt. Von der Körpersprache über den Klang der Stimme bis zur konkreten Formulierung reicht das Spektrum in seinen Seminaren an der Volkshochschule am Bertha-von-Suttner-Platz.

Acht Teilnehmer sitzen in einer Runde und üben sich im Vortrag von Argumenten. Dabei geht es weniger um den eigentlichen Inhalt als sehr viel mehr um die überzeugende Präsentation, dessen, was man sagen will. Und hierfür stellt der Kursleiter Techniken vor, die teilweise verblüffend einfach klingen, bei der Anwendung aber überzeugende Resultate erzeugen.

Beispielsweise könne man mit dem Rede-Aufbau „gestern — heute — morgen“ gut die Hälfte aller Ansprachen überzeugend strukturieren. Auf launige Weise liefert der Dozent kleine Kostproben dafür, etwa am Beispiel der Rede im Kollegenkreis bei einem Dienstjubiläum: „Gestern war sie noch eine zielstrebige Praktikantin, heute ist sie ein wichtiger Bestandteil unseres Teams, morgen gehört sie vielleicht schon zum Vorstand.“

Bei der grauen Theorie bleibt es freilich nicht. Jeder Teilnehmer muss schon ein wenig aus sich heraus gehen und vor der Gruppe zu reden. Von der gibt es dann Feedback, ebenso vom Rhetorik-Dozenten, der die Stärken und Schwächen genau analysiert. Genau das kommt bei den Teilnehmern gut an. Dozent und Mitglieder der Gruppe duzen sich, was offenbar die Situation noch etwas auflockert. „Es ist ein gutes Erlebnis, das in der Gruppe auszuprobieren und sich dabei seinen Stärken bewusst zu werden“, sagt Andreas. Und Anna berichtet über ihre Erfahrung im Rhetorik-Kurs: „Ich habe gelernt, dass ich mit der Stimme mehr ausprobieren muss, und ich sollte wohl mehr lächeln.“

Zwischen 25 und 55 Jahre alt seien die Leute, die an seinen Rhetorik-Kursen teilnehmen würden, sagt Kronawitter. „Die meisten wollen sich beruflich weiterentwickeln oder haben gerade Führungsaufgaben übernommen.“ Ohne Sprechkompetenz komme man da nicht weiter, so der Dozent.

Die Rhetorik-Gruppe biete einen geschützten Raum, in dem die Teilnehmer ohne Angst rhetorisch experimentieren und lernen könnten. Und da seine Kurse bei der Stiftung Warentest gut abgeschnitten hätten und dort gleichauf seien mit Workshops, deren Gebühren deutlich über den VHS-Tarifen lägen, seien nicht nur Düsseldorfer bei ihm, sondern Leute aus dem gesamten Bundesgebiet.

Wenn man aufeinander aufbauende Kurse mit unterschiedlichen rhetorischen Kompetenzbereichen besuche, könne man sogar ein Zertifikat von „Xpert Personal Business Skills“ erlangen, erklärt Kronawitter. Hierbei würden sämtliche Spielregeln der beruflichen Kommunikation eingeübt — von der Verhandlung über Moderation in der Gruppe bis zur zielgerichteten Präsentation. Über dieses Angebot informiert die Volkshochschule Düsseldorf telefonisch.

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