Bei Hoffmann kriegt jeder sein Fett weg

Der Parderborner Comedian scheut vor Peinlichkeiten nicht zurück.

Krefeld. Die Masche zieht: Rüdiger Hoffmann lässt nur ganz langsam vereinzelte Wörter verlauten, die noch keinen Sinnzusammenhang bilden, und schon lachen die Leute. Schütten sich geradezu aus und stecken die anderen mit ihrem Lachen an. So war Hoffmanns Auftritt im Seidenweberhaus ein großer Erfolg. Das Parkett war fast ausverkauft: "Wir sind zufrieden", hieß es an der Abendkasse. Das Publikum war es auch.

Hoffmann hat hier sein Fans. Die er mit aus dem Fernsehen bekanntem Szenen bediente. Der kahlgeschorene Unterhalter im schwarzen Anzug hat auch ein bisschen schauspielerisches Talent und nimmt seine Zuschauer immer wieder in unterschiedliche Bereiche mit.

Da gibt es das Pärchen Birte und Olaf, die mit dem Erzähler und seiner "Bekannten" gemeinsam in den Urlaub fahren. Leider kommt ihnen dabei der Hund abhanden, der wegen seiner Verdauungsstörungen ständig Winde ablässt. Was bei Hoffmann gerne und häufig mit "Furzen" bezeichnet wird.

Überhaupt bedient er sich ausgiebig einer Fäkalsprache, die ihm viele Lacher einbringt. Birte und Olaf jedenfalls kriegen ihr Fett weg, auch noch mal im zweiten Teil der Aufführung. Da wollen sie nämlich heiraten und der Erzähler kommt auf die freundliche Idee, alle verflossenen Liebhaber Birtes zu einem Ständchen zu animieren.

Die dann in intime Details abrutschen. Natürlich ist Birte eine Schlampe: Das Publikum liebt diese Peinlichkeiten und auch alle anderen Griffe in Kiste des Spotts über körperliche Gebrechen oder emotionale Unzulänglichkeiten.

Hoffmann hat dann auch noch einen Dummkopf aus seinem angeblich heimischen Parderborn im Repertoire, der von einer Trink-Reise nach London berichtet, einen Verkehrsrowdy, der eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Phobien leiten soll - klar, dass auch dieser "Club der ängstlichen Männer" mit Hohn überschüttet wird.

Manchmal allerdings ist es nicht mehr für alle lustig, wenn Hoffmann Witze über Lady Diana oder die Ermordung Kennedys macht. Zum Schluss der Schau mit guten Lichteffekten ging Hoffmann noch mal an den Flügel. Er ist ein guter Pianist und sang als Zugabe noch einen Reigen schmutziger Lieder. Großer Applaus. chs