Dance-Battle: Hip-Hop ist der Botschafter

Tanzen statt Saufen: In der Kufa traten Schüler zum Wettbewerb gegeneinander an.

Krefeld. Fünf Mädchen tanzen zu "Rude Boy" und "Lose my breath" über die Bühne in der Kufa. Plötzlich unterbrechen sie ihre Choreographie und greifen mitten auf der Bühne zu Alkohol-Flaschen. Eines der Mädchen trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: "No Alk!". Sie greift tadelnd ein: "Hey ihr da! Wollte nur mal sagen, dass Alkohol echt daneben ist!" Sofort hören alle auf zu trinken und setzen ihren Tanz gemeinsam fort.

Was in der Realität oft nicht funktioniert, sieht in dem Beitrag der Tanzgruppe Chocolates am Samstag beim zweiten School Dance Battle einfach aus. Unter dem Motto "Abtanzen statt Absaufen" haben elf Krefelder Schulen ihre besten Hip-Hop-Tänzer ins Rennen geschickt, um zu zeigen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann.

Dem Motto getreu wird den ganzen Tag über kein Alkohol ausgeschenkt. "Es geht uns nicht darum, eine asketische Lebensweise zu predigen, sondern ein Zeichen gegen das Komasaufen zu setzen", erklärt AOK-Marketingleiter Andreas Franke. Vor zwei Jahren hat er die Krefelder Hip-Hop-Crew QLG kennengelernt, die sich für die Gesundheit der Jugendlichen engagiert.

Er zeigt sich beeindruckt: "In der Hip-Hop-Szene scheint Alkohol kaum eine Rolle zu spielen. Die Atmosphäre ist friedlich und nach einem Battle verliert man kein böses Wort über andere." Deshalb haben QLG und die AOK Hip-Hop zum Botschafter gegen das "Absaufen" ausgewählt und das School-Dance-Battle mit der Kufa ins Leben gerufen.

Dass Zusammenhalt eine große Rolle spielt, beweist auch die 15-jährige Jennifer, die mit ihren Freunden die Chocolates so kräftig anfeuert, dass man die Musik kaum noch hört: "Wir lieben es, für Stimmung zu sorgen. Schließlich wollen wir auch, dass man uns anfeuert." Die junge Tänzerin der "Power Puff Chicks" und ihre vier Freundinnen treten als Show-Act auf. Das Tanzen haben sie sich selbst beigebracht.

Die Chocolates können sich schließlich über eine Gewinnerprämie von 100 Euro freuen. Für die Achtklässlerinnen der Ter-Meer-Realschule Taibe, Jessica, Katrin, Yasemin (alle 14) und Anika (13) haben sich die Nervosität und das Training gelohnt.

"Wir haben das Battle letztes Jahr gesehen und beschlossen, dass wir es besser machen wollen. Also haben wir alle Tänzer aus unserer Stufe zusammengetrommelt", erklärt Taibe. Gewinner in der Einzelwertung ist Tänzer Bassel von der Prinz-Ferdinand-Hauptschule. Das Jerking-Battle gewinnen die vier Jungs der Gruppe M-Gleezy.

Parallel zum School-Dance-Battle in der Halle findet im Club die Vorentscheidung des anschließenden internationalen Resolve-Battles statt. So tummeln sich am Samstag neben Amateuren auch Profis aus ganz Europa in der Kufa.