Ein Bachelor für das Sakko
Mit ihrer Prüfungsarbeit an der Hochschule Niederrhein erweist sich Katrin Mann als Expertin fürs Kleidungsstück.
Krefeld. Der zukünftige Ehemann von Katrin Mann muss groß und dunkelhaarig sein, und er muss ein weiteres Kriterium erfüllen: „Sakko tragen. Vor allem eines, das zu ihm passt“, sagt die 24-Jährige und lächelt. „Das ist ganz wichtig geworden.“
Seit sie ihre Bachelor-Arbeit an der Hochschule Niederrhein über dieses Herren-Bekleidungsstück geschrieben hat, besitzt sie eine ganz besondere Beziehung dazu. Nicht zuletzt deshalb, weil die Grundlagenforschung dafür sehr interessant war. Die Arbeit wurde mit einer glatten Eins und dem Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung ausgezeichnet.
Die Design-Studentin weiß ganz genau, wie eine gut sitzende Jacke auszusehen hat. „Schulter und Brust sind der Dreh- und Angelpunkt. Der Kragen muss unbedingt auf dem Halspunkt liegen, dann befindet sich auch die Schulter auf der Schulter. Das Sakko geht dann nicht bei der Bewegung wie ein Brustpanzer hoch. Das Problem kann man bei einigen Nachrichtensprechern gut beobachten“, erzählt die sympathische Frau weiter.
Richtig ist es, wenn sich der Mann bequem darin bewegen kann und das Kleidungsstück nicht zu weit ist.
500 Seiten hat Katrin Mann über das Kleidungsstück verfasst. In ihrem „Qualitätshandbuch“ hat sie drei Monate lang jeden einzelnen der über 100 Arbeitsschritte in der Maßkonfektion vom Zuschnitt bis zum gebügelten fertigen Sakko dokumentiert.
Selbst findet die Studentin eine Kombination, „ein Zwischending“ aus dem Chic der Italiener mit der deutschen Passform gut. „Maßkonfektion ist Wunschsache“, findet sie. Dicke Männer sollten beispielsweise besser keinen Zweireiher tragen. „Das betont.“ Auch mit einem Doppelschlitz könne „Mann“ kaschieren. Dezente Farben wie Grau, Blau oder Schwarz sind auch in Ordnung. „Bloß keine auffälligen Muster.“
Sie hat noch immer Spaß am Thema. „Ich habe eine große Sakko-Leidenschaft“, gibt sie zu. „Spannend“ findet sie die neuen Trends wie etwa ein Sakko aus Blouson-Stoff oder ein Steppwesten-Sakko, die aus einem klassischen Teil entstehen können.