Familientag: 12 000 feiern an der Rennbahn

Aus der ganzen Region strömten die Besucher zum Festgelände. Das Angebot ließ keine Wünsche übrig.

Krefeld. Es ist ein richtig schöner und abwechslungsreicher Tag. Die rund 12 000 Besucher aus der Region wissen nicht, wohin sie zuerst gehen sollen: Zur 50 Meter hohen Bühne, um den freien Blick über Krefeld bei strahlendem Sonnenschein zu genießen, dem schwierigen Segway-Parcours oder zum umlagerten Radarwagen der Polizei, den die Beamten bereitwillig vorführen. Der Familientag von Westdeutscher Zeitung und Welle Niederrhein verwandelt die Rennbahn in eine Flaniermeile. Er ist ein Erfolgsmodell und bei den meisten Besuchern ein fester Termin im Frühling.

So ist es auch bei Nadine und Rudolf Köhler, die mit Tochter Felicitas (3) Hüpfburg, Rettungswagen und Glücksrad der Aktion Fairkehr besuchen. „Wir haben Reflektoren für das Fahrrad gewonnen“, freuen sie sich. „Dieses Familienfest ist bei uns immer fest eingeplant.“ Die Mitarbeiter von Fairkehr sehen eine immer länger werdende Besucherschlange vor ihrem Gewinnrad. „Wir haben hier alles, was der Verkehrssicherheit dient“, sagt Michael Hülsmann. „Reparatursets fürs Fahrrad, Aufkleber und viele Informationen.“

Zwölf Krefelder Polizisten informieren über das Schwerpunktthema „Toter Winkel“. Polizei-Hauptkommissar Peter Machel erklärt den Kindern in einem Transporter, wo sie vom Fahrer schlecht oder gar nicht gesehen werden können: „Die Bereiche ganz vorne, hinter dem Wagen und seitlich sind nicht einzusehen.“ Es sei wichtig, dies zu wissen. Nicht zuletzt da gerade erst zwei Unfälle zulasten des „Toten Winkels“ passiert seien. Clemens (10) weiß nun: „Ich muss Abstand halten.“ Beim Anblick des Radarwagens sagt Stephan Thimm: „Den mag ich gar nicht.“

Auch Dominic (10) hat viel gelernt. „Ich habe an einer Erste-Hilfe-Übung teilgenommen und eine Herz-Druck-Massage durchgeführt. Wenn ich nun jemanden am Boden liegen sehe, der keine Luft bekommt, weiß ich, was ich machen soll.“

An der Arbeitsbühne legen die Menschen den Kopf in den Nacken. Es geht hoch hinauf. Dennoch sind die Besucher mutig — die Schlange ist lang, und die Mitarbeiter der Welle Niederrhein, die den Menschen Sicherheitsgurte anlegen, müssen Pausenschilder aufstellen, um durchzuatmen zu können. Diana Holzschneider (9) und ihre Mutter haben den Blick über die Stadtwaldbäume genossen. „Es war schön, wir haben alles gesehen: Die Rennbahn mit Golfplatz, die Müllverbrennung, die Dionysiuskirche und sämtliche anderen Kirchtürme der Stadt.“

An der Bühne schaut sich auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede mit seiner Frau Claudia um. „Wir machen gerne den Schlenker über den Familientag“, sagt er. „Wir hatten ein nicht ganz gesundes aber leckeres Mittagessen mit Currywurst und Pommes frites“, ergänzt er mit einem Schmunzeln. Den Kathstede-Kindern Paula (3) und Moritz (1) hat es auf jeden Fall geschmeckt.

Bei den Mini-Shettys vom Bäskeshof hat Haline Kollender das Handy gezückt und wartet darauf, das kleine Pferd im richtigen Moment zu fotografieren. „Es dient mir als Malvorlage“, berichtet sie. Mit den Freunden sind Susann und Jörg Vermaeten aus Kempen gekommen. „Wir sind drei Familien mit sieben Kindern“, erzählen sie. „Die Angebote sind prima. Wir waren bei den Segways, beim Ponyreiten und an der Hüpfburg.“

Auf der Bühne geht die Post ab. Es gibt Musik der Welle Niederrhein und Showprogramm von Biggi Klömpkes, Mine-Sport, Kiddy‘s Corner und der Tanzgruppe Shadows. Vor dieser Plattform flanieren Freddy Fair und Sunny, das WZ-Maskottchen, und über den Köpfen fliegen hunderte himmelblaue WZ-Ballons.