Fußball: Auf die große KFC-Sause folgt der Kater
Der VfR Fischeln hat sich vom Abstieg gut erholt.
Krefeld. Für den KFC Uerdingen war es der schönste Sommer seit dem Bundesligaaufstieg 1994. Ende Mai machte Krefelds ranghöchster Fußballklub den Aufstieg in die NRW-Liga perfekt — doch trotz der wahnsinnigen Punkteausbeute von 84 Zählern wurde der Zweikampf mit Turu Düsseldorf nur über das bessere Torverhältnis entschieden. Unter Aufstiegstrainer Peter Wongrowitz mischte der KFC auch in Liga fünf in der Spitzengruppe mit, doch im Herbst trübte sich die Stimmung ein. Wongrowitz wurde überraschend entlassen, Interimstrainer Kessen und Nachfolger Jung konnten den Negativlauf bislang nicht stoppen. Zum Jahresende steht ein achter Platz, außerhalb der Aufstiegsränge.
Umgekehrt das Bild an der Kölner Straße: Trainer Uwe Weidemann blieb glücklos im Abstiegskampf. Der VfR Fischeln musste nach zwei Jahren das Kapitel Niederrheinliga schließen. Doch nach dem Frust im Frühjahr hellten sich die Mienen im Herbst auf. Trainer Josef Cherfi kam aus Nettetal, krempelte den Kader um und formte eine Spitzenmannschaft, die im Aufstiegsrennen mitmischt.
Vor den Toren der Stadt hat sich der TuS Bösinghoven zu Heldentaten aufgeschwungen. Das 6:1 im Relegationsspiel gegen den SC West markierte den Höhepunkt. Der Aufsteiger schlägt sich in der Niederrheinliga wacker. Noch vor fünf Jahren kickte das Team in der B-Liga.
An die abgelaufende Saison wird man sich in Nettetal wohl noch lange gerne erinnern. Als Siebter lief Union in der Landesliga ins Ziel. Seit dem Sommer ziert Nettetal allerdings das Ende der Tabelle — dem deutlich reduzierten Etat geschuldet. An den Klassenverbleib glauben nur noch kühnste Optimisten.
Die Fußballer des VfL Tönisberg mussten in der Rück- und Hinrunde der mangelnden Konstanz Tribut zollen. Zu wechselhaft waren die Leistungen, um dauerhaft ein Wort um die Meisterschaft mitzureden. Die „Berger“ nahmen sich nach gutem Start auch im Herbst eine mehrwöchige Auszeit.
Beim VfB Uerdingen verließ Mike Klein nach drei Jahren im Sommer den Rundweg. Kurz vor Ende der Wechselfrist sprangen noch vier Stammspieler ab. Qualität ging verloren. Die Uerdinger stehen wieder mit dem Rücken zur Wand.
In der Bezirksliga waren Preussen Krefeld, der VfL Willich und der Linner SV verlässliche Größen. Die VSF Amern hatten aber das größte Stehvermögen im Titelkampf. Der ASV Süchteln schickt sich nun an, das Kunststück zu wiederholen. anle