Kresch-Theater: Fliegen für alle Generationen

27 junge Schauspieler zeigen im Kresch, dass nicht nur die Liebe Flügel verleihen kann.

Krefeld. Die Maschine war voll besetzt, als die 27 jungen Schauspieler zum Höhenflug abhoben: Am Wochenende lockte das Thema "Drachen oder warum Menschen fliegen können" alle Generationen ins Kresch-Theater. Am Samstag gab es die Premiere, am Sonntag eine zweite Aufführung auf der Studiobühne I in der Kulturfabrik Heeder.

Ein Blau-Weiß-Film läuft auf der Kulissenwand ab, der das Publikum schon einmal auf die Akteure einstimmt. Dann laufen sie "im Original" in fröhlicher Sommerkleidung an die beiden Seiten der schlicht hell gehaltenen Bühne. Ein Mädchen stellt - nun ganz im Rampenlicht - die Frage des Abends nach den Flugfähigkeiten der Menschen.

Eine Antwort dazu: Die Liebe kann Flügel verleihen. Es bilden sich Paare. In witzigen Kommentaren erklären die Jung-Schauspieler dann, warum die Beziehungen, die sie gerade andeuten, in die Brüche gegangen sind oder dass sie noch existieren. Besonders herrlich, wie zwei von ihnen ein altes Ehepaar kurz vor ihrer Goldhochzeit spielen.

Fliegt man, wenn man stirbt? Wird man aufgefangen? Oder fällt man in ein tiefes Loch? - das beschäftigt die jungen Leute zwischen 13 und 16 Jahren. "Menschen können fliegen, weil sie sich dazu entscheiden!" Dass dafür Technik nötig ist, zeigen sie mit Roboter-Tänzen auf der Bühne, wo sie wieder richtig Gas geben können.

In der nächsten Szene kommen zwei zierliche junge Damen auf die Bühne. Weiß gekleidet mit gelbem Halstuch, ein Köfferchen auf Rollen ziehend wird schnell klar, hier treten Stewardessen auf. Die beiden liefern eine tolle Persiflage auf die üblichen Ansagen und Pantomimen einer Kabinen-Crew kurz vor dem Abflug.

Junge Passagiere haben sich vor ihre Füße gesetzt und demonstrieren, dass es einen unruhigen Flug mit vielen Rechtskurven gibt. Ganz aktuell ist das Drehbuch, denn es geht schon durch die berüchtigte Aschewolke - mit weniger gutem Ende: "Wir sind einigermaßen sicher im Meer gelandet", so die Ansage.

Alle kommen aber wieder sicher aus den Fluten und spielen in der nächsten Szene Touristen am Meer. Dann stellen sie sich in eine lange Reihe und beichten in eine Kamera, was sie schon einmal angestellt habe. Typische Kinderstreiche, die für Lacher sorgen. Zum Schluss tritt eine Drachenreiterin auf.

Ein Mädchen erzählt von dem Holztier über ihrem Bett, das es beschützt und ihm Flügel verleiht. Recht überraschend endet nach 45 Minuten das Stück und unter lang andauernden Applaus laufen, tanzen und turnen die Jung-Schauspieler wie auf einem Karussell über die Bühne. Ein passender Abgang für ein fröhliches wie tolles Spiel - eine klasse Leistung der 27.