Mittelalter-Pop im Schatten der Burg
Blackmore’s Night begeistern 1500 Fans in Linn.
Krefeld. Bevor es auf der Bühne losging, sorgte ein himmlisches Naturschauspiel am Sonntagabend für Aufsehen. Nach einem Regenschauer bot sich den 1500 Besuchern auf der Wiese vor der Burg Linn ein imposanter Regenbogen am Horizont und stimmte auf ein mitreißendes Konzert der Mittelalter-Pop-Band Blackmore’s Night ein. "Magische Dinge" versprach Sängerin Candice Night gleich nach "Locked within the crystal ball", einem Song des Erfolgsalbums "Secret Voyage".
Gemeint waren vor allem die mit dem Geist der Renaissance erfüllten Songs, die mit akustischen und modernen Instrumenten mystische Stimmung verbreiten. Das Publikum ließ sich in dem Burg-Ambiente dankbar vom melodiösen Mittealter-Sound umhüllen. Blickfang im Scheinwerferlicht ist vor allem Candice Night. Als Frontfrau stiehlt sie ihrem 26 Jahre älteren Ehemann Ritchie Blackmore fast die Show. Erst im zweiten Konzertblock, eingeleitet durch ein Drum-Solo, tritt der legendäre, ehemalige Deep-Purple-Gitarrist aus dem Hintergrund nach vorn. Während die fünfköpfige Begleitband an Violine, Keyboard und Dudelsack brilliert, verleiht er den Songs nun zusätzliche Dynamik.
Vor allem "Ariel" lässt nicht nur in einer Bildprojektion an einen Regenbogen denken. Den Rainbow-Klassiker interpretieren Blackmore’s Night wie eine Klangkaskade, die nach zehn Minuten Spieldauer aber der sanften Romantik der folgenden Songs Platz macht. Dem Publikum gefallen bei kühler werdenden Temperaturen auch eher die verträumten Liedern zum Kuscheln, wie etwa "Ghost of a rose". Nach 150 Minuten Konzert verabschieden sich Blackmore’s Night von ihren Fans. Die Renaissance-Magie kommt zur Ruhe. kroe