Schule: Das multimediale Klassenzimmer
Im Maria-Sibylla-Marian-Gymnasium ist die digitale Ära angebrochen. Beamer und elektronische Tafeln bereichern den Unterricht.
Krefeld. Mit Exponentialfunktionen haben sich bereits Generationen von Schülern beschäftigt. Auch im Mathe-Kurs der Stufe 13 des Maria-Sibylla-Marian-Gymnasiums, kurz MSM, stehen sie auf dem Programm.
Lehrer Klaus-Peter Hauer versucht, den mehr oder weniger begeisterten Zuhörern den Limes nahezubringen.
Doch dazu benutzt er nicht Tafel und Kreide, sondern ein sogenanntes Smartboard - eine elektronische Tafel. Das Board ist an einen Beamer und Computer angeschlossen. Da es so eine Art großer Touchscreen ist, lässt es sich mit den Fingern bedienen.
Im MSM ist das digitale Zeitalter angebrochen. In den vergangenen vier Jahren hat das Gymnasium ordentlich aufgerüstet. Insgesamt wurden 67 Computer, 46 Beamer und in 2008 elf Smartboards angeschafft. Insgesamt hat die Schule dafür knapp 100000 Euro ausgegeben.
"Wir haben großes Glück gehabt, dass wir insgesamt drei Geldquellen anzapfen konnten", sagt Schulleiter Heinz Strohe. 30000 Euro wurden vom Chemieunternehmen Lanxess beigesteuert, das allen Krefeldern Gymnasien diesen Betrag zur Verfügung stellte.
Der Rest wurde vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projektes "Selbstständige Schule" und vom Förderverein aufgebracht.
In jedem Klassenzimmer ist jetzt ein Beamer installiert, alle Oberstufen- und Fachräume sind mit einem Computer und einem Smartboard ausgerüstet. Im ganzen Schulgebäude gibt es WLAN, drahtlosen Internetzugang.
Die Tafelbilder, die auf dem Smartboard gezeichnet werden, lassen sich abspeichern und in der nächsten Stunde wieder öffnen. Schüler, die im Unterricht fehlen, bekommen sie per E-Mail zugeschickt.
Es können Videos abgespielt und Versuche simuliert werden. So eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung.
"Der PC ist für Kinder und Jugendliche ja bereits an sich faszinierend", sagt Strohe. "Aber wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass jeder Schüler, der das MSM nach der zehnten Klasse verlässt, die Microsoft Office-Programme Exel, Word und Power Point beherrscht."
Auch das Angebot an Lernprogrammen, die Lehrer im Unterricht einsetzen können, werde immer größer. "Der Methodenwechsel erhöht die Motivation der Schüler", berichtet der Schulleiter. "Aber Tafel und Kreide werden so schnell nicht aussterben."
Die Schüler jedenfalls sind begeistert. "Das Smartboard macht viele Dinge anschaulicher", sagt Michael Tront aus der 13. Die 16-jährige Nadine findet aber: "Es gibt noch viele Lehrer, die sich weigern, die neuen Mittel einzusetzen."