Toter Winkel vor dem Rathaus
Eine Initiative möchte Schüler auf die Gefährlichkeit von Lastwagen aufmerksam machen.
Krefeld. „Die Idee ist zehn Jahre alt. Es gab viele tödliche Unfälle mit Kindern“, erinnert sich Gottfried Wolters von der Verkehrsprävention der Polizei Krefeld. So lange schon organisiert eine Initiative von Verkehrswacht, Polizei und der Stadt Krefeld jährlich etwa 20 Aktionen, bei denen Schüler auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen werden. So wird ihnen etwa gezeigt, was ein toter Winkel ist und wie man sicher am Straßenverkehr teilnimmt. Unterstützt wird die Initiative dabei von 23 Speditionen. „Ohne die Hilfe der Speditionen würde das nicht funktionieren. Wenn sie uns einen ihrer Lastwagen zur Verfügung stellen, haben sie einen Verdienstausfall von etwa 2000 Euro“, so Wolters.
Am Mittwochmorgen arbeitet die Initiative erstmals mit dem Verein Transportbotschafter zusammen, der sich ebenfalls dem Problem des toten Winkels widmet. Der Verein stellte ein echtes Schwergewicht zur Verfügung.
Die Schüler der sechsten Klasse des Ricarda-Huch-Gymnasiums staunen nicht schlecht, als sie den amerikanischen Freightliner-Truck auf dem Rathausvorplatz zu Gesicht bekommen. Anhand von fünf Holzfiguren, die um den Lkw aufgestellt werden, wird den Kindern verdeutlicht, wie eingeschränkt die Sicht des Fahrers tatsächlich ist.
Angeboten wird das Projekt an allen Schulen in Krefeld. Udo Rademacher, stellvertretender Leiter des Ricarda-Huch-Gymnasiums, findet das sehr wichtig. „Die Polizei ist mit dem Angebot an uns herangetreten und wir haben es gerne angenommen.“ Die Schüler seien sehr an dieser Thematik interessiert, da es sich um ein „Alltagsthema“ handele. Vorbereitend auf das Projekt wurden im Klassenzimmer gefährliche Verkehrssituationen mit Playmobil-Figuren nachgespielt und es wurde über Wendekreise von Lastwagen gesprochen.
Die stetige Konfrontation der Schüler mit den Gefahren des Toten Winkels scheint sich mittlerweile auszuzahlen: Die tödlichen Verkehrsunfälle, bei denen Kinder beteiligt sind, sind in den vergangenen zehn Jahren wesentlich weniger geworden. Dies sieht die Initiative als Bestätigung für ihre Arbeit.