Bevor es "Spetz op Spetz" und "Bool op Bool" losgeht, erwiesen sich Heimatbund-Vorsitzender Ullrich Lohmar und seine Frau Evelyn sowie die "lebende Oedingsche Legende", der 87-jährige Karl Engels, als flinke Verkäufer.

Die Pappkartons mit 1080 gekochten und rot, gelb, blau und grün gefärbten Hühnerprodukten werden ihnen förmlich aus den Händen gerissen. Drei Stück für 50 Cent wie im Vorjahr. "Wir halten die Eierpreise stabil", sagt Lohmar.

Bei Osterbier, Kaffee und Kakao schmeckt das "angekippte", also gegen ein anderes geschlagene Ei zum zweiten Frühstück noch mal so gut. Unter die Besucher mischten sich auch die Tollitäten aus dem Jahr 2006, Rolf und Anja Isenberg.

CDU-Ratsherr Helmut Horn (65) hatte seine ganze Familie eingeladen. Neben seinen Kindern Christian, Sebastian, Tobias, Jennifer und Michaela ist auch Enkelin Sarah (11) mit Feuereifer dabei und beweist im Kampf mit den Jungs ein sicheres Händchen.

Auf einen "Sprung über den Strom" kamen Marc und Stefanie Bonk zum Brempter Hof. "Wir wohnen in Duisburg. Verwandte in Linn haben uns von dieser Tradition erzählt. Das konnten wir unserem Sohn Florian (3) doch nicht vorenthalten. Der Kleine ist hellauf begeistert."

Das Eierkippen in der Rheinstadt entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und fand seine Wiederbelebung in den 1980er Jahren. Ursprünglich kamen vornehmlich Junggesellen nach dem Hochamt auf den Marktplatz.

Archivar Karl Engels: "Wer sich damals mit einem Porzellan-Ei Vorteile verschaffen wollte, wurde ausgeschlossen und musst seine so unrechtmäßig ergaunerten Hühnerprodukte zurück geben."

Aus dem Brauch der Junggesellen ist ein heiteres Familientreffen auf einem der schönsten Flecken Uerdingens geworden. Lohmar: " Ich freue mich über viele neue Gesichter und junge Familien mit ihren Kindern."