Typische Begriffe des Karnevals: Närrisch für Einsteiger
Was sind eigentlich typische Begriffe im Karneval, die man in jedem Jahr hört? Oder bestimmte Bezeichnungen und Bräuche?
Aschermittwoch
Direkt am Anfang das Ende: Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit für christliche Gläubige. Der Karneval bietet die Möglichkeit, sich auszutoben und böse Geister zu vertreiben. Übrigens: mit Altweiber startet die närrische Schlussrunde. Die passende Partys gibt es am Donnerstag. 7. Februar, fast überall.
In die Bütt steigt man nicht zum Waschen. Natürlich waschen wortgewandte Büttenredner richtig schön genüsslich schmutzige Wäsche. Natürlich nicht die eigene, sondern die von Politikern, Wichtigtuern und Promis, die sich als Vorlage anbieten. Auch menschliche Schwächen werden durch den Kakao gezogen.
Nach wie vor ist der Clown eines der beliebtesten Kostüme im Karneval. Nicht nur eine farbenfrohe, sondern auch eine wärmende Verkleidung.
Ist als Gegenstück zur Herrensitzung nicht unbedingt harmloser. Herren sind natürlich ausgeschlossen — Ausnahme: Kellner und darstellende Künstler.
Elf Freunde muss man sein. Was Sepp Herberger recht war, ist den Karnevalisten nur billig. Der Elferrat bildet die närrische Stütze einer jeden jecken Festsitzung.
Das Festkomitee Krefelder Karneval wurde am 13. Mai 1958 ins Leben gerufen. Die Aufgabe des Festkomitees ist die Tradition und das Brauchtum des Krefelder Karnevals zu pflegen, sowie seine Eigenart und Ursprünglichkeit zu erhalten. Dazu zählen die Präsentation des Prinzenpaares und die Ausrichtung des Rosenmontagszuges.
Preußen lässt grüßen. Früher dienten die schmucken Kostüme der Verspottung des Militärs, heute können die Uniformträger nicht nur perfekt marschieren, sondern auch tanzen.
Der Schlachtruf aller Narren. Aller Narren? Natürlich nicht, denn in Köln heißt es „Alaaf“ und in Mönchengladbach „Halt Pohl“. Es gibt noch weitere regionale Varianten: in Hüls „Breetlook“.
Eine Bezeichnung des eingeboren Kölners für den zugereisten Kölner. Durch den Kabarettisten Jürgen Beckers („Mitternachtspitzen“) sind die „lieben Imis“ auch bundesweit bekannt geworden.
Als Jeck bezeichnet man im Karneval Menschen, die kostümiert und begeistert am Karneval beteiligt sind. Außerhalb vom Karneval kann „Jeck“ aber auch für eine Person oder die rheinische Lebensart, den „way of life“ stehen. Daher kommt auch der Ausspruch „jeder Jeck ist anders“, der nur bedingt mit Karneval zu tun hat.
Köpfe einziehen und Hände zum Himmel, wenn es Kamelle regnet. Es handelt es sich um süße Wurfgeschosse in Form von Bonbons, Schokolade und anderen Süßigkeiten. Nicht zu verwechseln mit ollen Kamellen: So nennt man alte Geschichten, die man nicht mehr hören kann.
Spricht eigentlich für sich. Ansonsten sollte man(n) mal einen Blick auf die hübschen Närrinnen riskieren.
Immer Ganz nett und niedlich, gleich ob sie eigentlich Eva, Berta, Manuela oder Walpurga heißen. Obwohl oft der Begriff „Tanz“ davor steht, sind die Mariechen mehr Artistinnen als Tänzerinnen.
Der Narr als solcher war schon im Mittelalter das spaßige, verrückte, auch als dumm und tollpatschig erachtete Mitglied des Hofstaats. Er hatte auch einen unterhaltsamen und fröhlichen Aspekt. Diese Attribute sind es vor allem, die auf Karneval übertragen wurden. Heute bezeichnet man darum im übertragenen Sinne Fasching feiernde Menschen als Narren.
Da wird jeder Jeck gleich einen Kopf größer, wenn er von einer Karnevalsgesellschaft oder gar von Prinzenpaar mit einem Karnevalsorden ausgezeichnet wird. In manchen heimischen Kellerbars von Karnevalisten sieht man vor lauter Orden den Tresen schon nicht mehr.
Toni II. und Verena I. herrschen in dieser Session über Krefelds Narren.
Eigentlich kein mittelalterliches Folterinstrument, obwohl es in den Händen von Unbegabten im Karneval so klingen kann. Gemeint ist der rheinische Ausdruck für eine Ziehharmonika, einer Verwandten des Bandoneons. Womit man wieder in Krefeld wäre.
Der Krefelder Rosenmontagszug ist der Höhepunkt der Karnevalssession in Krefeld. Einige hundertausende kostümierte Menschen säumen den Weg. Jedes Jahr steht der Zug unter einem anderen Motto, das sich wie ein roter Faden durch den ganzen Zug zieht. Populäre und aktuelle Themen aus Krefeld und seinen Einwohnern werden parodiert. Der Zug zieht am 11. Februar.
In Deutschland hat alles seine Ordung. Damit man richtig feiern kann, muss natürlich auch ein Sessionsmotto her. Das Motto 2013 lautet: „Wir send Krieewel“.
Karnevalsgesellschaften haben oft eigene Uniformen. Ein wenig Unterschied muss sein. Die Kosten für die Uniform muss jeder Jeck allerdings selber bestreiten.
Der Niederrhein ist nicht auf den Kopf gefallen: Der Veilchendienstagszug ist der Rosenmontagszug in Mönchengladbach einen Tag nach Rosenmontag. In Hüls auch. Aber alle zwei Jahre.
Ohne sie läuft bzw. fährt gar nichts im Karneval. Sie löten und schrauben schon, wenn andere noch auf den Hoppeditz warten. In Krefeld kümmert sich Florian Noever und sein Team seit über 30 Jahren um die Details.
Maßeinheit bei alkoholischen Getränken, wenn man sich am Abend nicht öfters zur Theke durchkämpfen will.
Handycams machen es möglich: Gerade noch mit einem wildfremden Menschen wild geflirtet — und schon steht es im Internet. Pech, wenn dann daheim der Partner/die Partnerin auf Youtube zuschaut.
Zoch ist die Abkürzung für den höchsten rheinischen Feiertag, den Rosenmontagszug. Kilometerlang schlängeln sich bunt geschmückte Mottowagen durch die närrischen Hochburgen. Daher ist fürs Festkomitee Sicherheit ein großes Thema. Schließlich soll der Höhepunkt der Session nicht zur Gefahr werden. Wer am Rosenmontagszug teilnehmen wollte, musste sich bis zum 10. Januar anmelden. (-aa-)