Viererzug: Salz und Pfeffer gehören zur Hausmannskost
Im Viererzug in der Innenstadt sollten vor allem Gäste speisen, die es rustikal mögen.
Krefeld. Das Viererzug lebt von seinen Stammgästen — diesen Eindruck bekommt, wer sich mittags vor der Dionysiuskirche auf den von Sonnenschirmen überspannten Korbstühlen vor der Gaststätte niederlässt: Die Bedienung fragt mehrere Anwesende schon mal per Vornamen, ob er oder sie noch ein Bierchen möchte.
Essen Auf der täglich wechselnden Mittagskarte im Viererzug findet man den Rheinischen Sauerbraten mit Klößen ebenso wie den Reibekuchen mit Kompott. Hungrige Gäste können sich Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei, Schnitzel-Varianten sowie Sülze, Matjesfilet oder einen Hamburger bestellen.
Dienstags gibt es immer Leber, samstags Fisch — die Karte lockt also eher Freunde der rustikalen Hausmannskost an, denn Gourmets mit Hang zu ausgefallenen Kreationen.
Zum echten Hausmanns-Mittagsmenu gehört immer auch eine Tagessuppe, die allerdings recht fettig daher kommt. Auch Salate werden angeboten, diese sind jedoch ebenfalls selten für Vegetarier geeignet.
Dass die Bedienung selbst ohne Nachfrage Salz und Pfeffer an den Tisch bringt, hat seinen Sinn, denn etwas nachträgliche Würze schadet bei den meisten Gerichten aus der Küche des Viererzugs durchweg nicht — die Gerichte sind recht fad, dafür aber in ausreichender Menge für den durchschnittlichen Hunger zubereitet.
3 von 5 Punkten
Atmosphäre
Das eher kneipenartig anmutende Ambiente im Viererzug entsteht neben dem gefliesten Boden durch massive Möbel aus Holz, die sich entlang der großen Theke und in dem Lokal verteilen. Acht Tische für vier bis sechs Personen sind innen vorhanden — dazwischen findet rustikales Interieur, von Bierfass bis zum Kupferkessel, seinen Platz.
Die Rückfront der Gaststätte besteht aus einem Kutschfahrer-Motiv aus Buntglasscheiben. Draussen finden etwa 20 Personen Platz am Tisch mit echter Blumendekoration. Das Ambiente im Lokal wirkt zwar derb, die Ausstattung von Möbeln bis Toiletten ist aber sauber.
4 von 5 Punkten
Service Die Speisen werden heiß serviert und die Wartezeit im Viererzug ist — auch mehreren Gästen — erträglich kurz. Auf Wünsche und Nachfragen erhält man in der Gaststätte keine unfreundlichen, aber doch eher kurz ausfallende Antworten.
3 von 5 Punkten
Preis/Leistung Die Preise auf der Speisekarte bewegen sich im Viererzug mittags zwischen 4,90 Euro und 9,50 Euro. Getränke wie Apfelschorle, Fanta, Cola sowie eine Tasse Kaffee sind mit 1,50 Euro sehr moderat.
Inhaberin Radmila Boldt kocht selbst im Lokal. Die saisonalen Gerichte zu fairen Preisen lassen das manuelle Nachwürzen akzeptabel erscheinen.
5 von 5 Punkten