Zweite Krefelder Tattoo-Messe: Kunst, die unter die Haut geht
Organisator Thomas Kesemeyer hat Tätowierer aus der ganzen Welt eingeladen. Programm selbst für die Kleinsten.
Krefeld. Bereits die Premiere vor zwei Jahren hat alle Erwartungen von Thomas Kesemeyer übertroffen. Denn zu der von ihm organisierten Tattoo Convention, der ersten Veranstaltung dieser Art in Krefeld überhaupt, kamen rund 8500 Besucher. „Dieses Jahr wollen wir noch eine Schippe drauflegen“, sagt der Inhaber von Tattoo 08/15, einem Tätowier- und Piercingstudio an der Oppumer Straße.
45 Körperkünstler aus der ganzen Welt hat er ins Seidenweberhaus eingeladen. Bei ihnen können sich die Besucher von Freitag bis Sonntag informieren und sogar vor Ort ein Motiv stechen lassen. „Es gibt so etwas wie landesspezifische Stile“, erklärt Kesemeyer. „Die Italiener arbeiten häufig mit Schwarz- und Grautönen, die Briten mögen es etwas rustikaler.“ Dieses Jahr sind neben zahlreichen Tätowierern aus Deutschland auch Vertreter aus den USA, der Schweiz, Schweden, Italien und den Niederlanden dabei — unter ihnen auch ein Team des Tattoo-Museums in Amsterdam. „Die Jungs bringen ein paar interessante Exponate mit“, verspricht Kesemeyer.
In einem Wettbewerb können die Tätowierer ihre kreativen Kräfte messen. Denn zum Abschluss jedes Convention-Tages wird das schönste Motiv gewählt. Kesemeyer hat dafür spezielle Skateboard-Pokale mit dem Krefelder Stadtwappen entworfen, die auf die Sieger warten. Zusätzlich als Belohnung erhalten sie eine Tätowiermaschine im Wert von 450 Euro. Der Kunde, dessen Körper das prämierte Motiv schmückt, bekommt den Topf mit den gesamten Teilnehmergebühren des Tages.
Doch bei der Krefelder Tattoo-Convention stehen nicht nur die Fans des ewigen Körperschmucks im Mittelpunkt, sondern auch ihre Kinder. Kesemeyer legt nämlich großen Wert auf die Familienfreundlichkeit der Veranstaltung — und das ist wirklich etwas Besonderes in der Szene.
Kesemeyer ist selber Papa eines Sohnes (4) und möchte, dass auch Väter und Mütter entspannt durchs Seidenweberhaus flanieren können. „Die kleinen Besucher können mit ihrer Spielekarte sechs verschiedene Stationen ablaufen“, sagt Kesemeyer. „Und damit nichts passiert, werden sie von gelernten Erzieherinnen beaufsichtigt.“