Fall Vauth: Prozessbeginn nicht in Sicht
Ermittlungen laufen bereits seit über drei Jahren.
Tönisvorst/Krefeld. Selbst Kenner müssen weit zurückdenken, um sich an solch lange Ermittlungen zu erinnern: Seit über drei Jahren wird im Fall des früheren Rechtsanwalts und Tönisvorster Vize-Bürgermeisters Lothar Vauth (SPD) wegen Betrugs und Untreue ermittelt. Ein Prozessbeginn ist nicht in Sicht.
Vauth wird außerdem vorgeworfen, an verdeckten Parteienfinanzierungen beteiligt gewesen zu sein. Dies soll über Beraterverträge bei kommunalen Unternehmen geschehen sein.
Im Herbst des vergangenen Jahres hatte das NRW-Justizministerium zwei Mitarbeiter aus dem Bereich Wirtschaftskriminalität nach Krefeld abgeordnet, um Geldflüsse und Bankkonten zu überprüfen. Das betraf 26 000 Transaktionen. Wie ist der aktuelle Stand der Ermittlungen?
„Diese Prüfungen sind abgeschlossen, die Helfer haben ihre Arbeit erledigt“, sagt Klaus Schreiber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld. „Aber das heißt ja noch nicht, dass alle Anforderungen damit erledigt sind.“ Es gebe nun mal Verfahren, die lange dauerten. „Dieses zählt leider dazu.“ Eine Perspektive, wie lange es bis zu einem Prozessauftakt noch dauere, könne er nicht geben.
Und was sagt Schreiber zu den immer wieder geäußerten Vorwürfen, es gäbe seitens der Politik keinerlei Interesse an einem Fortgang des Verfahrens? „Da müssen Sie schon Ihre eigenen Schlüsse draus ziehen.“
Ähnlich reagiert das Ministerium in Düsseldorf. „Wir nehmen keinerlei Einfluss auf gar nichts. Wir halten uns völlig raus“, betont Peter Marchlewski, Pressesprecher im Haus von NRW-Justizminister Thomas Kutschaty. Es gebe keinen neuen Sachstand, man warte das Ende der Ermittlungen ab.