Fall Mirco: Der Regen behindert die Suchtrupps

Weiterhin keine Spur von Mirco. Heute wird die Polizei die Zahl ihrer Einsatzkräfte deutlich reduzieren.

Grefrath. Am dritten Tag in Folge haben am Donnerstag 1000 Polizisten nach dem seit einer Woche verschwundenen Mirco Schlitter (10) gesucht. Und wohl auch zum vorläufig letzten Mal mit so vielen Einsatzkräften. Ab heute soll nur noch eine Hundertschaft am Eisstadion stationiert sein, um Bereiche zu durchsuchen, die die 49-köpfige Ermittlungskommission der Polizei festlegt. "Aber wir haben höchste Priorität, wir können jederzeit mehr Beamte anfordern", sagte ein Polizeisprecher.

Gestern wurde ein Gebiet westlich von Grefrath in Richtung Hinsbeck durchkämmt: zwischen Landstraße 39 (Westumgehung), Kreisstraße 30 (Hinsbecker Straße) und Kreisstraße1 (Voursenbeck/Müllemer Straße). Erneut waren Hunde und Hubschrauber im Einsatz sowie Taucher in Bereitschaft. Doch das Ergebnis war wie in den Tagen zuvor: kein Hinweis auf den zehnjährigen Schüler aus Grefrath.

Weil es gestern immer wieder regnete, kamen die Suchtrupps nur langsam voran. "Vieles steht unter Wasser, es ist modderig und sumpfig", sagte Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Auch mit Hilfe des Internets wird inzwischen intensiv nach dem Kind gesucht. Die Initiative "Vermisste Kinder" aus Hamburg ruft auf der eigenen Seite und im sozialen Netzwerk Facebook unter dem Titel "Deutschland findet Euch" zur Mithilfe auf. Mehr als 3000 Nutzer haben sich das Profil des Jungen bereits angesehen. Ein Such-Portal aus den Niederlanden hat ein Foto von Mirco veröffentlicht.

Apropos Niederlande: Die Polizei im Nachbarland ist über den vermissten Jungen aus Grefrath informiert- und zwar seit dem vergangenen Wochenende. "Dies wird immer gemacht, wenn jemand verschwunden ist", so Antje Heymanns. Allerdings gebe es zurzeit keine Suchaktion jenseits der Grenze. Heymanns: "Es gibt überhaupt keine Hinweise in Richtung Niederlande."

Die Beteiligung der Bevölkerung ist ungebrochen: Bisher gingen rund 300 Tipps bei den Ermittlern ein. Immer wieder kommen Menschen zum Parkplatz am Eisstadion, dem Sammelpunkt für die Suchtrupps, weil sie etwas zu Sagen haben. So zum Beispiel den Hinweis auf einen Unbekannten, der einen Jungen an einer Bushaltestelle gefragt hat, wo denn Grefrath liege. Aber auch Schaulustige tummeln sich auf dem Areal und versuchen, Neuigkeiten zu erfahren.

Doch die gibt es bisher nicht. So fehlt noch immer der entscheidende Hinweis auf den dunklen Wagen, der am Freitagabend zwischen 21.20 und 22 Uhr am östlichen Ortseingang von Grefrath (Mülhausener Straße) auf einem Feldweg von Zeugen gesehen worden war. An dieser Stelle wurde am Samstagvormittag das grasgrüne Fahrrad von Mirco Schlitter gefunden. "Wir hoffen weiter, aber uns läuft allmählich die Zeit davon", sagt Polizeisprecher Peter Spiertz.

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