Pleitgen: Wir haben keinen Druck auf die Stadt ausgeübt
Frankfurt (dpa). Die Macher der Kulturhauptstadt „Ruhr.2010“haben nach den Worten ihres Chefs Fritz Pleitgen keinen Druck auf dieStadt Duisburg ausgeübt, die Loveparade unbedingt zu veranstalten.
Erhabe zwar gesagt, dass die Technoparade „wünschenswert für dieMetropole Ruhr“ sei, sagte Pleitgen der „Frankfurter Rundschau“(Dienstag).
Jedoch habe er keinen Zwang ausgeübt. „In welcherPosition bin ich denn! (Oberbürgermeister) Sauerland und derDuisburger Stadtrat stehen doch nicht unter meiner Fuchtel.“Gleichzeitig sagte Pleitgen, dass Sicherheitsbedenken nicht hinten angestellt worden seien. „Bei der Entscheidung von Adolf Sauerland und den anderen Verantwortlichen wird Sicherheit höchste Priorität gehabt haben“, sagte der ehemalige WDR-Intendant.
„Aber offensichtlich ist nicht alles bedacht worden, sonst hätte es nicht zu dieser Katastrophe kommen können. Das ist Sache der Ermittlungen.“ Sicherheitsbedenken seien ihm „nie zu Ohren“ gekommen. „Wäre das der Fall gewesen, hätte ich sofort gesagt: Lasst es!“Er fühle sich moralisch mitverantwortlich für das Geschehen,auch wenn die Ruhr.2010 „organisatorisch nichts mit der Loveparade zutun“ habe.
„Für eine so spezielle Veranstaltung hätte uns dieErfahrung gefehlt. Dass aus der Loveparade eine "Todesparade" wurde,ist nicht der Ruhr.2010 anzulasten.“ Die Loveparade galt im Vorfeldals eine der wichtigsten und größten Veranstaltung zur „Ruhr.2010“ imKulturhauptstadtjahr.