Pillen und Pulver nur ausnahmsweise
Wer Sport treibt und sich dabei ausgewogen ernährt, kann auf Ergänzungsmittel meist verzichten.
Düsseldorf. Nach dem Training einfach ein bisschen Pulver anrühren, auf ex runterkippen und schon wachsen die Muskeln. Ganz so einfach ist es nicht, wenngleich viele Sportler allzu gern zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Eiweißshakes oder Creatin-Drinks greifen.
„Wer keinen Leistungssport betreibt und sich ausgewogen, sprich eiweißreich und mit hochwertigen Kohlenhydraten ernährt, kann darauf getrost verzichten“, sagt Personaltrainer und Gesundheitsmanager Marc Jonen aus Düsseldorf.
Den Griff zu Pulvern oder Pillen empfiehlt Jonen nur ausnahmsweise, etwa wenn nach dem Training keine Zeit für eine Mahlzeit bleibt. „Ernährung und Erholung sind genau so wichtig, wie das eigentliche Training.“ Da der Körper nach dem Sport Energie und Eiweiß benötige, sei der Biss in einen Energie- oder Protein-Riegel besser, als nach der Anstrengung ganz auf Nahrung zu verzichten.
Grundsätzlich sei es aber falsch, bei jeder Modewelle mitzumachen und den Verheißungen der Industrie blind zu folgen. So wird manchen Hobbysportlern dringend empfohlen, nach dem Training Creatin zu sich zu nehmen. Die Substanz soll die Regeneration beschleunigen und wird üblicherweise selbst vom Körper hergestellt.
Genau das sei problematisch, sagt Jonen. „Der Körper ist da sehr pragmatisch. Was ihm von außen zugesetzt wird, muss er eben selbst nicht mehr produzieren.“
Auch vom Griff zu Fettkillern in Pillenform rät Jonen ab. Im günstigsten Fall bringen sie nichts, im schlimmsten sind sie gesundheitsgefährdend. Vermeintliche Wundermittel auf Ephedrin-Basis hat der Gesetzgeber zwar schon vor Jahren aus dem Markt genommen, im Internet boomt der Handel mit den Pillen weiterhin.
Grundsätzlich hält der Personalcoach nichts von Ernährung, die nur darauf zielt, möglichst schnellen Erfolg zu zeigen. „Nur wer langfristig denkt, hat dauerhaft Erfolg.“ Zumal nicht das Körpergewicht entscheidend sei, sondern die Verteilung zwischen Muskelmasse und Körperfett. Jonen rät seinen Kunden zur Trennkost.
Bei dieser Ernährungsform werden kohlenhydratreiche Lebensmittel von solchen mit viel Eiweiß getrennt verzehrt. Einschränkungen gibt es kaum, die Kombination der Zutaten ist wichtig. „Vor allem abends sollte man auf Kohlenhydrate verzichten“, rät Jonen. Nudeln, Kartoffeln oder Reis sollten tagsüber verzehrt werden. Im Handel gebe es für wenige Euro entsprechende Tabellen mit Angaben zu Nährstoffgruppen.