Düsseldorfer EG 4:2-Sieg in Schwenningen: Arbeitssieg hält Serie am Leben
20 Minuten lang klappt nicht viel bei der DEG. Erst ab dem zweiten Drittel findet sie die richtige Taktik und feiert den sechsten Sieg in Folge.
Düsseldorf. Es waren lediglich rund 50 besonders treue Anhänger der DEG, die sich am Sonntag auf den Weg nach Schwenningen gemacht hatten. Doch, die den Weg in den Schwarzwald gewagt hatten, mussten ihn sicher nicht bereuen. Denn am Ende gewann die Düsseldorfer EG mit 4:2 und baute ihre Erfolgsserie damit weiter aus.
Im ersten Drittel gelang dem Team von Trainer Christof Kreutzer allerdings noch wenig, wofür Verteidiger Bernhard Ebner eine einfache Erklärung hatte. „Wir haben am Samstagabend zwei Stunden auf unser Essen gewartet. Es wurde dann erst um 21 Uhr serviert. So etwas stört den Vorbereitungsablauf schon ein wenig“, sagte der 25 Jahre alte Schongauer. Und so kurvten die Düsseldorfer im ersten Drittel tatsächlich mit vielen Fragezeichen um die Köpfe herum über das Eis. Es drohte das Ende der Siegesserie. Und das just unweit der Stadt Hornberg, wo im Jahre 1564 bekanntlich schon einmal die Munition ausgegangen war.
„Jedwedes Kind auf weiter Erd’ vom Hornberger Schießen hat gehört. Das Pulver ging aus zur schönsten Stund’, so dass man nicht mehr schießen kunnt“, heißt es in der Inschrift auf dem Brunnen des Schwarzwaldortes. Diesem Schicksal konnte die DEG durch einige taktische Änderungen ihres Trainers entgehen. „Wir hatten es dem Gegner zunächst leicht gemacht, sein Spiel kontrolliert aufzubauen. Ab dem zweiten Drittel aber haben wir die blaue Linie dann früher gedeckt und so Scheibenverluste der Schwenninger erzwungen“, sagte Ebner.
Am Ende reichte es für einen schmucklosen Arbeitssieg — das genaue Gegenteil vom Spektakel am Freitag beim 6:4 gegen Nürnberg. Aber ein solcher Arbeitssieg muss auch beim Tabellen-Vorletzten erstmal eingefahren werden. Manuel Strodel war 142 Sekunden vor Ende des dritten Drittels mit seinem Tor zum 3:2 der Matchwinner. Dafür handelte er sich beim Weg aus der Kabine ein „Hallo, Du A....“ von Schwenningens Co-Trainer Petteri Väkiparta ein. Was natürlich nur scherzhaft gemeint war und damit ganz anders als die Szene unmittelbar nach der Schlusssirene auf dem Eis.
Da hatte Düsseldorfs Rauhbein Tim Conboy Schwenningens Abwehrspieler Jiri Hunkes umgerammt, nachdem dieser seinen Frust am kleinen DEG-Verteidiger Kurt Davis abreagieren wollte. Strodel und Ebner waren hautnah involviert. „Ich bin dazwischen gegangen, um für Ruhe zu sorgen“, sagte der nur 1,75 Meter große Strodel, während Ebner deutliche Worte fand: „Hunkes hatte sich schon in der Schlussphase des Spiels hochgeschaukelt und sich dafür den kleinen Davis ausgesucht. Dann kam Tim dazu und hat für klare Verhältnisse gesorgt. Da habe ich zu Hunkes gesagt, dass er nichts anfangen soll, was er nicht auch beenden kann.“
Ebner und Strodel betonten unisono, dass sie hinter Conboys Aktion stehen. „Das zeigt unseren Team-Geist. Hier ist jeder für jeden da“, sagte Strodel mit einer Pizza auf der Hand. Die wurde pünktlich in die Kabine geliefert, damit einer zügigen Abfahrt des Busses gen Düsseldorf nichts im Wege stand. „Wir wollen uns schließlich sofort ab Montag auf das nächste Spiel bei den Krefeld Pinguinen vorbereiten“, sagte Strodel. Im Derby soll am Freitag der siebte Sieg in Folge gelingen. Dann sicher mit deutlich mehr Fans im Rücken.